Kirche hört auf die Menschen. Eine Pastoraltheologie von unten

Foto: Grünewald
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Fallstudien sind wissenschaftlich organisiertes Hinhören auf die Menschen. Fünf solcher Fallstudien, die im Tagesgeschäft der Kirchen hilfreich sein können, umfasst dieser Band: zur Zufriedenheit mit Papst Franziskus, zur Rolle der Kirche als Oase diffundierenden Vertrauens in Kulturen der Angst, zur Kirche als Heimat. Weiter geben die Menschen Auskunft über Ansichten zu Ehe und Familie, zum Missbrauch von Kindern und zur Strukturreform in der Kirche. Liebenswert sind die Daten zum Handygebrauch von Jugendlichen und ihren Bildern von der Liebe. Die Menschen, die sich an den Umfragen beteiligt haben, sind Betroffene. Viele von ihnen versuchen, das Evangelium mit ihrem Lebensalltag zu verbinden. Dabei entsteht eine »implizite« Pastoraltheologie. Sie zu heben ist Aufgabe der akademischen Disziplin. Damit wird sichergestellt, dass das Handeln der Kirche nicht den Kontakt zu den betroffenen Menschen verliert.

 

DDr. Paul M. Zulehner war von 1984 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008 Professor für Pastoraltheologie in Wien. In zahlreichen und viel beachteten Veröffentlichungen beschäftigt er sich vor allem mit religionssoziologischen, kirchensoziologischen und pastoraltheologischen Themen.

 

Paul M. Zulehner

Kirche hört auf die Menschen

Eine Pastoraltheologie von unten

Auflage:        1. Auflage 2020

Einband:       Paperback

Seitenzahl:   544

Format:        14 x 22 cm

ISBN/EAN:   978-3-7867-3243-3

49,00 € Inkl. 7% MwSt

 

Eine brandaktuelle und grundlegende Orientierung über den Zustand der katholischen Kirche

Herausforderungen der Kirche im Pontifikat von Papst Frannziskus, Kirche als Heimat, Ehen und Familien, Strukturreform in der Erzdiözese Wien und Raumgerechte Pastoral - fünf Studien werden in "Kirche hört auf die Menschen" vorgestellt, in denen es ums Hinhorchen geht. Das Handeln der Kirche will den Kontakt zu den Menschen nicht verlieren und setzt dabei auf eine Pastoraltheologie von unten - ein ehrenwertes Anliegen. Doch ob es ausreichend sein dürfte, sich allein in Umfragen auf Menschen zu stützen, die noch das Evangelium mit ihrem Lebensalltag verbinden und so eher in ihrer Grundstimmung positiv gegenüber der katholischen Kirche eingestellt sind, kann durchaus angezweifelt werden. Nichtsdestotrotz gewinnt man als Leser wertvolle Einblicke dahingehend, ob und auf welche Art es der katholischen Kirche gelingen könnte, zukunftsfähig zu werden. In der Kirche geht  es dabei nicht nur allein darum, mit dem wachsenden Mangel an Priestern, Kirchgängern und Finanzen verantwortlich umzugehen. Daher ist es interessant zu erfahren, wie viel Partizipation von unten her vorgesehen und erwünscht sind.  Gibt es aus der Sicht der Befragten Alternativen zur von der Leitung  eingeleiteten Strukturreform? Die Studie aus der Erzidözese Wien bietet durchaus Anregungen, den synodalen Weg auch in Deutschland mit anderen Augen zu sehen. Kirche als Heimat - ein anderes schwieriges Thema, betrifft die Renaissance des Begriffs Heimat und dessen Implementierung in den pastoralen Diskurs. Die Studie aus dem Jahr 2017 sollte die Vieldeutigkeit des Begriffs ausloten, um so zu klären, ob und in welcher Bedeutung die Kirche noch Heimat für moderne Menschen sein könnte. Die Studie zu Ehen und Familien in Österreich aus dem Jahr 2013 gibt Auskunft darüber, welche Welt die Befragten ihren Kindern hinterlassen wollen. Ein ganz anderen Aspekt beleuchtet die Studie Handy- und Beziehungskultur aus dem Jahr 2016. Sie bietet Material  zu der Frage, in welchem Verhältnis die verbreitete Handykultur und die sich entwickelnde Beziehungskultur stehen. Inwieweit lassen sich reelle Beziehungskultur und virtuelle Handywelt miteinander vereinbaren? Eine Fallstudie zur Amtsführung von Papst Franziskus aus dem Jahr 2019 leuchtet eine Reihe aktueller kirchlicher Themen aus. Wie stehen die Befragten zum Pontifikat? Welche Vision der Kirche haben sie in einer "(Un-)Kultur der Angst? Wie beurteilen sie die Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche? Welche Ursachen hat der Missbrauch? - Insofern ist das Buch von Paul M. Zuhlener, emeritierter Professor für Pastoraltheologie in Wien,  brandaktuell und für jeden, der über den Zustand der katholischen Kirche mitdiskutieren will, eine grundlegende Orientierung, mit deren umfänglicher Datensammlung sich gut argumentieren lässt. - Gert Holle, Herausgeber www.glaubeaktuell.net 

 

  

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Autor: Grünewald Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 22.06.2021