Zentrales Thema der neuen dreibändigen Studie ist die von dem römischen Architekten Vitruv in seinem
Traktat „De architectura libri decem“ überlieferte modulare Planungs- und Entwurfsmethode, deren Herleitung aus dem Alten Orient sowie deren Fortführung in der griechischen und römischen Antike,
im Mittelalter bis zum Beginn der Moderne um 1800.
Die drei Bände stellen den Zusammenhang von Baukunst mit der geschichtlichen und kulturellen Vernetzung der Kulturen bzw. Reiche her. Dabei gibt das Werk erstmals einen gesamten Überblick von der
Hochkultur im Alten Orient bis zum Hochmittelalter mit einem Ausblick in die Renaissance. Denn unabhängig von stilistischen Ausformungen und der politischen Geographie wurde in sämtlichen
Regionen die modulare Planungsmethode verwendet, die nach immer gleichen Grundzügen bis in die Gegenwart Bestand hat.
Ein Entwurfsmodul als Grundmaß jeden Bauwerks bewährt sich durch Zeit
und Raum
Mit seiner modularen Planungsmethode schuf aufbauend auf der euklidischen Geometrie und der pythagoreischen Zahlenlehre der römische Architekt Vitruv ein Entwurfsmodul, das alle Baustile bis in unsere heutige Zeit überdauerte.
In seinem dreibändigen Werk „Vom Bît Hilani zum Palas der Wartburg – Eine architekturgeschichtliche Studie zur Entwurfsmethodik und Typenbildung vom Altertum bis zum Hochmittelalter“ vertritt Gerd Braun die innovative These, dass die vitruvianische Planungsmethode seit jeher die Grundlage nahezu aller anspruchsvollen Bauwerke der Architekturgeschichte darstellte. Auf über 1000 Seiten werden architekturgeschichtliche Analyse und historischer Hintergrund der Hochkulturen miteinander verwoben.
Standardisierte Bauteile der Gegenwart mit Wurzeln in der Antike?
Warum antikes Entwurfsmodul sich durch Zeit und Raum bewährt
Schon die Paläste und Grabbauten der Hochkulturen des Alten Orients und Ägyptens belegen eine Baukunst auf hohem Niveau. Auf diesem konnte dank der mathematischen und geometrischen Erkenntnisse eines Euklid und Pythagoras die klassisch griechische Antike aufbauen und u. a. ihre prachtvollen Tempel errichten. Doch erst der römische Architekt Vitruv setzt sich mit der Bauweise älterer Kulturen auseinander und entwickelt nach ihrem Vorbild seine modulare Planungsmethode, die er um ca. 30 v. Chr. in seinem Traktat „De architectura libri decem“ veröffentlichte. Gerd Braun zeigt in seinem dreibändigen Werk „Vom Bît Hilani zum Palas der Wartburg – Eine architekturgeschichtliche Studie zur Entwurfsmethodik und Typenbildung vom Altertum bis zum Hochmittelalter“ (März 2018, Nünnerich-Asmus Verlag) worin die Modullehre des römischen Architekten gründete und warum diese sich noch in den standardisierten Bauteilen der Gegenwart findet.
Braun zeichnet auf 1576 Seiten die Geschichte der Architektur durch die Jahrtausende bis in unsere Zeit und stellt den Zusammenhang von Baukunst, Ge-schichte und Kultur der jeweiligen Epochen her.
Band I der Trilogie umfasst den Zeitraum 6500–331 v. Chr. der altorientalischen und ägyptischen Großreiche und behandelt, eingebettet in die geschichtliche Entwicklung der Länder und Reiche, die modulare Bauentwurfsmethode auf der Grundlage verkehrsüblicher Maße - wie die in Ägypten verwendete Königselle - und den hieraus abgeleiteten Grundmaßen.
Band II untersucht detailliert die Planungsmethoden des antiken Griechenlands und Roms und hier v. a. der vitruvianischen Lehre auf der Basis des römischen Reichsfußes.
Der zweite Band fokussiert den Zeitraum von 6500 bis 456 n. Chr. und behandelt, vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung Griechenlands und des Imperium Romanum, die modulare Bauentwurfs- und Proportionsmethode des Augusteischen Architekten Vitruv. Basis seiner Lehre sind die verkehrsüblichen Maße - wie den im ganzen Römischen Reich gültigen Reichsfuß - und den hieraus abgeleiteten Grundmaßen.
Band III schließlich widmet sich dem Kirchen-, Kloster-, Pfalzen- und Burgenbau des Früh- und Hochmittelalters, deren planerische Grundlagen auf antike bzw. vorgeschichtliche Wurzeln zurückgeführt werden können. Im Ausblick geht der Verfasser auf die Wiederentdeckung der vitruvianischen Planungsmethode in der Renaissance und den nachfolgenden Epochen bis zum Beginn der Moderne um 1800 ein und lässt damit den Leser allerdings auf die Fortsetzung in einem Band IV hoffen.
Dieses Buch mit seiner ebenso bestechenden, wie einfach rationalen These hat das Potential zum Standardwerk der Architekturgeschichte.
Der Autor
Gerd Braun arbeitete nach einer Zeichnerlehre und einem Architekturstudium, das er im Jahr 1970/71 abschloss, an der RWTH Aachen und im höheren bautechnischen Verwaltungsdienst. Nach seinem Referendariat war er bis 2005 Architekt und Stadtplaner im Planungsamt der Stadt Wuppertal. Er verfasste verschiedene Fachbeiträge sowie bau- und kulturgeschichtliche Studien zu Themen wie der Stadtbaugeschichte um 1910 in Wuppertal, Schinkel und die Anfänge der Denkmalpflege in der Rheinprovinz, die Burg Hohenzollern, Schloss Burg a. d. Wupper und Schloss Drachenburg bei Königswinter sowie eine Trilogie über die baugeschichtliche Entwicklung des Schlosses Ambras bei Innsbruck.
Das vorliegende dreibändige Werk ist die Quintessenz seiner 40-jährigen Forschungen und praktischen Arbeit.
Gerd Braun
Vom Bît Hilani zum Palas der Wartburg
Eine architekturgeschichtliche Studie zur Entwurfsmethodik und Typenbildung vom Altertum bis zum Hochmittelalter
1576 Seiten, 764 Abbildungen
21 x 29,7 cm
gebunden
ISBN 978-3-961760-27-5
Subskriptionspreis bis 31.05.2018 € 129,90 (D) / sFr € 129,90 / € 132,90 (A)
Danach € 179,90 (D) / sFr €179,90 / € 184,00 (A)
*********************
Autor: Nünnerich-Asmus; zusammengestellt von Gert Holle – 21.04.2018