Ein Christ, das Jahr hat kaum begonnen,
geht geistig noch einmal retour;
er blickt zurück, ist ganz versonnen!
„Wohin sind all die Tage nur?“
Was hat er sich doch vorgenommen,
Silvester, grad vor einem Jahr!
Wie wenig ist herausgekommen;
er blieb, was er schon immer war!
Zum Beispiel wollt er nicht mehr rauchen:
Man kann sein Haushaltsgeld-Budget
nun wirklich für was andres brauchen!
Heut qualmt er so wie eh und je!
Ein zweiter Vorsatz, den er fasste:
Er wollte mehr zur Kirche gehn.
Nachdem er dreimal sie verpasste,
wars um den Willen auch geschehn!
Um gleich ein drittes noch zu nennen:
Die Mäßigung bei Schnaps und Bier,
er wollte seine Grenzen kennen...
Er ist der Alte noch - auch hier!
So stellt der Christ jetzt bang die Frage,
was heute er zum Vorsatz nimmt?
(Denn schmerzhaft ist die Niederlage!)
Doch einen hält er ganz bestimmt:
Er wählt für diesmal den bequemen
(man ist halt Christ und Realist!),
sich künftig nichts mehr vorzunehmen!
Wenn das kein guter Vorsatz ist!