Ob digital oder analog, gedruckt oder eben handschriftlich – Mainz, die Stadt Gutenbergs, hat so einiges Wissenswertes, vielleicht nicht ganz so Bekanntes, aber dafür umso Interessanteres zu bieten. Zahlreiche Persönlichkeiten der europäischen Geschichte haben den Ruf der Stadt bis heute geprägt, auch wenn sie nicht in erster Linie mit der quirligen Stadt am Rhein in Verbindung gebracht werden.
„…weil wir durch sie in Inhumanität
versunken sind.“
Als Albert Schweitzer diese Worte an seinen Freund Georg Pick, freireligiösen Pfarrer in Mainz, am 17.7.1963 schrieb, hatte die Anti-Atomkraft-Bewegung in
Gesellschaft und Politik noch keinen wirklichen Platz gefunden. Dieser Brief aber zeugt von einem regen geistigen „Kampf“ gegen Atomwaffen – geführt mit Tinte und auf Papier. Doch ist dieses,
heute wieder zur traurigen Aktualität gewordene Thema nur eines von vielen, die in den handschrifltichen Dokumenten des Buches „Mainzer G/gestalten die Welt – Handschriftliches von A bis
Z“ (ET: Januar 2020, Nünnerich-Asmus Verlag) von Eckart Pick zusammengetragen wurden. Die zwischen 1661 und 1985 verfassten Handschriften (Autografen) bringen die Gutenbergstadt Mainz
in Verbindung mit den Lebenswelten bedeutender Frauen und Männer und deren Schaffen in Kultur, Wissenschaft oder Politik.
„Mainzer G/gestalten die Welt – Handschriftliches von A bis Z“, die erste Neuerscheinung des Jahres aus dem Nünnerich-Asmus-Verlag stellt genau diese Frauen und Männer in den Fokus. Der gebürtige Mainzer Eckhart Pick begibt sich anhand von rund 70 im Buch abgebildeten und transkribierten Original-Dokumenten wie Briefen, Urkunden oder künstlerischen Arbeiten auf die Spuren europäischer Berühmtheiten und deren besondere Beziehung zu Mainz. In alphabetischer Reihenfolge stellt der Autor Forscher, Literaten, KomponistInnen und AkteurInnen auf politischer Bühne in kurzen Essays vor: Autografen von u. a. Napoleon Bonaparte, Marc Chagall oder Alfred Döblin, Emy Roeder, Anna Seghers, Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein oder Richard Wagners zeigen das Charakteristische der Handschriften und spiegeln den individuellen Duktus des Schreibens wider. Vor allem aber schärfen sie den Blick für Mainz als quirligen Dreh- und Angelpunkt gesellschaftspolitischer Auseinandersetzung.
Sie bilden einen repräsentativen Querschnitt des Schaffens in Kultur, Wissenschaft und Politik. Irgendwie rückt man
dem Menschen hinter dem Schreiber ein gutes Stück näher.
Das Buch lädt ein, die individuelle Verbindung des Menschen hinter den Schreiben kennenzulernen und wirft dabei einen Blick auf die Stadt Mainz als Dreh- und Angelpunkt manch gesellschaftspolitischer Themen.
Eckhart Pick ist gebürtiger Mainzer und habilitierte sich in den Fächern Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Deutsche Geschichte und Verfassungsgeschichte. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Hamburg und Mainz. Er gehörte bereits dem Mainzer Stadtrat an, zeitweise als Vorsitzender der SPD-Fraktion, und war Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags und des Deutschen Bundestags. Ebenso amtierte er als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz.
Mainzer G/gestalten die
Welt
Handschriftliches von A bis Z
Eckhart Pick
€ 20,00 (D) / € 20,60 (A)
216 Seiten, 77 Abbildungen
21 x 29,7 cm
gebunden
ISBN: 978-3-96176-109-8
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Autor: Nünnerich-Asmus-Verlag; zusammengestellt von Gert Holle – 4.02.2020