Masada. Der Kampf der Juden gegen Rom

Foto: wbg Theiss
Foto: wbg Theiss

 Mythos Masada: Welche Bedeutung hat der jüdische Schicksalsberg für den Staat Israel?

 

Tausende besuchen jedes Jahr die Festung Masada. Sie ist ein nationales Symbol Israels und Schauplatz des tragischen Endes eines legendären Aufstandes: 987 Männer, Frauen und Kinder gingen im Jahr 74 n. Chr. lieber in den Tod, als sich den römischen Belagerern zu ergeben.

 

  • Was macht den Fall von Masada historisch so bedeutsam? Die Hintergründe zur Entstehung des umstrittenen Mythos
  • Bisher unbekannte archäologische Details zeichnen ein lebendiges Bild der Geschichte der römischen Belagerung
  • Zahlreiche Karten, Pläne, Grafiken und Farbfotos machen dieses Buch zum unverzichtbaren Begleiter für alle, die Masada besuchen

 Masada – in der Antike die letzte Zuflucht von 967 jüdischen Männern, Frauen und Kindern. Sie sind die letzten Aufständischen im Jüdischen Krieg und trotzen in der von Herodes dem Großen erbauten Felsenfestung über dem Toten Meer der Belagerung der Römer. Glaubt man dem antiken Bericht, endet diese Belagerung im kollektiven Selbstmord der Juden, um der unausweichlichen Kapitulation zu entgehen.

Was hat es auf sich mit dieser Episode, die nur ein antiker Autor überliefert? Wieso zieht die archäologische Stätte noch heute tausende Besucher an? Die renommierte Archäologin und ehemalige Ausgrabungsleiterin von Masada, Jodi Magness, umreißt in ihrem Buch »Masada« die wechselhafte Geschichte der Festung, die ihr als Basis für die Erzählung der israelischen Geschichte dient. Die Ausgrabungen vor Ort spannen einen Bogen zwischen Antike und Gegenwart und machen Masada zu einer Konstante in der Entwicklung des Landes.
Obwohl sich mehrere Mythen um Masada ranken, bleibt Magness nah am Fundmaterial. Sie beleuchtet Masada von archäologischer wie historischer Seite neu, eingebettet in die Vergangenheit Judäas von Herodes dem Großen über die Zeit Jesu bis zum Fall der Festung.

Anhand dieser archäologischen Spurensuche gewährt sie einen umfassenden Überblick über die Ereignisse im Israel des ersten Jahrhunderts n. Chr. Dabei wurde Masada sowohl in der Antike als auch in der Neuzeit zum Mythos erhoben. Noch in der Moderne werden die Eingeschlossenen zu heldenhaften Widerstandskämpfern stilisiert und für den 1948 neu gegründeten Staat Israel instrumentalisiert. Bis heute gilt das Motto „Masada darf nie mehr fallen“ durch.

 

 

Die international renommierte Archäologin Jodi Magness lehrt an der University of North Carolina in Chapel Hill und ist aktuell Präsidentin des Archaeological Institute of America (AIA). Biblische Archäologie ist ihr Spezialgebiet, 1995 leitete sie die Ausgrabungen in Masada. Auch Qumran zählt zu ihren Ausgrabungen. Ihre Publikationen sind vielfach ausgezeichnet: "The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls" wurde 2003 mit dem Biblical Archaeology Society’s Award for Best Popular Book in Archaeology ausgezeichnet und war zudem “Outstanding Academic Book for 2003” des Choice Magazine. "The Archaeology of the Early Islamic Settlement in Palestine" wurde 2006 mit dem Irene Levi-Sala Book Prize ausgezeichnet.

 


Jodi Magness
»Masada. Der Kampf der Juden gegen Rom«
wbg Theiss
400 Seiten
ISBN: 978-3-8062-4077-1
Preis: 36,00 Euro

 

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Archäologie und Nationalismus: Wie wurde Masada zur Legende?

 

Warum zieht ein Ereignis, das nur durch eine einzige Quelle überliefert ist und von dem viele Historiker annehmen, dass es gar nicht stattfand, bis heute so viele Menschen in seinen Bann? „Masada darf nie wieder fallen!“ wurde zum Gründungsmotto des Staates Israel 1948. Es steht symbolisch für die Selbstbehauptung Israels in einer feindlichen Umgebung.

 

Jodi Magness nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit. Bisher unbekannte archäologische Details zeichnen ein lebendiges Bild der Geschichte der römischen Belagerung. Zahlreiche Karten, Pläne, Grafiken und Farbfotos machen dieses Buch zu einem besonderen Werk. . Im Spannungsfeld von Nahostkonflikt, jüdischer Geschichte und Identität erscheint Masada in einem völlig neuen Licht! Absolut empfehlenswert - nicht nur für Israelreisende. - Gert Holle - Redaktion GlaubeAktuell

 

 

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Autor: wbg Theiss; zusammengestellt von Gert Holle -29.03.2020