Phänomen der Familie Mann: Der Briefwechsel zwischen Viktor Mann und seinem Verleger

„Sie gehören zum literarischen Familien-Phänomen Mann dazu“

Foto: Südverlag
Foto: Südverlag

Bisher unveröffentlicht: Der Briefwechsel zwischen Viktor Mann, Thomas Manns jüngstem Bruder und Autor von „Wir waren fünf“, und seinem Verleger Johannes Weyl von 1947–1949

 

als Viktor Mann 1890 in Lübeck geboren wurde, war sein später weltberühmter Bruder Thomas Mann schon fast 15 Jahre alt. Viktor, das Nesthäkchen unter den fünf Mann-Geschwistern, kam spät zu Autorenruhm: Sein auto- wie familienbiografisches Werk „Wir waren fünf“ gilt als wichtiger Beitrag zur Geschichte der Familie Mann – der Anstoß, diese Familiengeschichte aufzuschreiben, kam von Verleger Johannes Weyl sowie dem Freund und Verlagsmitarbeiter Ludwig Emanuel Reindl. So zeugt der Briefwechsel zwischen Viktor Mann und seinem Konstanzer Verleger Johannes Weyl zum einen von der engen Beziehung beider und begleitet die Entstehung von „Wir waren fünf“ und ist zum anderen Zeitzeugnis und gibt Einblick in die Familienhistorie Mann. In dem Buch „Sie gehören zum literarischen Familien-Phänomen Mann dazu“, das im März im Südverlag erschienen ist, präsentiert Herausgeber Manfred Bosch den bisher unveröffentlichten Briefwechsel Viktor Manns mit seinem Verleger vom Juni 1947 bis zum April 1949. Kurz darauf starb Viktor Mann mit 59 Jahren.

 

„Und es bleibt wieder die Wunderfrage zu lösen, wieso denn in dieser Familie nun, nachdem es einmal begonnen hat, tatsächlich jeder, und jeder auf seine Weise, schreiben kann.“ (Verleger Johannes Weyl an Viktor Mann)

 

Mit ausführlichem Kommentarteil, einem Nachwort des Herausgebers, zahlreichen Abbildungen sowie einem umfangreichen Personenregister.

 

Zur Korrespondenz schreibt Herausgeber Manfred Bosch: „Eine Autorenkorrespondenz dieses Ausmaßes und dieser Qualität um ein einzelnes Buch, ein so eingehender Austausch zwischen Autor und Verleger (…) ist weit über die Geschichte des Südverlags hinaus einzigartig und darf für die neuere Verlagsgeschichte wohl insgesamt als exemplarisch gelten.“ Viktor Mann, literaturbegeistert, aber beruflich als sachverständiger Agrarexperte bei einer Bank tätig, begann mit 57 Jahren an „Wir waren fünf“ zu arbeiten – zunächst mit „Zweifel, ob der Strom seiner Erinnerungen für ein eigenes Buch stark genug sei“. Doch bald schon drehte sich alles um die Frage, so Bosch, „welchen Raum der Autor selbst sich darin einräumen durfte – war er sich doch darüber klar, dass das Leserinteresse mehr oder weniger nur seinen beiden berühmten Brüdern gelten würde“. Die „Einsicht, weder als deren Eckermann noch als ihr bloßer Trabant in Erscheinung treten zu dürfen“, führte zu dem Entschluss, so Bosch, „dass es auch um sein eigenes Leben gehen müsse“. Wie schwer Viktor Mann mit dieser Konsequenz gerungen hat, auch das ist nachzulesen in dem Briefwechsel „Sie gehören zum literarischen Familien-Phänomen Mann dazu“.

 

 

Manfred Bosch (Hg.)
„Sie gehören zum literarischen Familien-Phänomen Mann dazu“. Der Briefwechsel zwischen Viktor Mann und seinem Verleger

 

448 Seiten, ca. 35 Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag
Südverlag
ISBN 978-3-87800-130-0
€ 24,00
Am 9. März 2020 erschienen.

 

 

 

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Autor Südverlag; zusammengestellt von Gert Holle – 18.03.2020