Die protestantische Kirche muss aus der gesellschaftlichen Versenkung ausbrechen. Dazu braucht es mehr als kleine Änderungen am Gottesdienstformat – so wie vor 500 Jahren. Davon ist Kirchenberater und Bestsellerautor Erik Flügge überzeugt. Die Menschen sind nach wie vor religiös, nur nicht mehr in der altgepflegten Form. Keine zu Tode reflektierte Theologie, keine andächtigen Zitate, keine harmoniesüchtige Differenzierung. Davon gibt es in der evangelischen Kirche schon genug. Woran es hingegen fehlt: Widerspruch. Mut. Orientierung.
Eine meinungsstarke Streitschrift
Erik Flügge blickt als katholischer Outsider mit großer Zuneigung auf die evangelische Kirche und legt den Finger in die Wunde: Der protestantische Gottesdienst muss sich grundlegend verändern! Die Bibel muss fortgeschrieben werden! Der Protestantismus braucht an seiner Spitze neben der synodalen Struktur eine charismatische Repräsentationsfigur! Flügge ist sich sicher: Potenzial ist in der evangelischen Kirche vorhanden. Sie muss nur Denkkorsette sprengen und mit der inneren Anarchie beginnen.
Erik Flügge stellt im Buch zur Diskussion:
1. Der protestantische Gottesdienst wird nicht mehr lebendig!
Die Idee des Protestantismus war immer, eine direkte Gott-Mensch-Beziehung zu ermöglichen. Dieses Ziel ist erreicht. Den Gottesdienst nicht mehr jeden Sonntag zu wiederholen, könnte Kräfte
freisetzen, lieber seltener etwas Besseres anzubieten.
2. Die Bibel muss fortgeschrieben werden!
Der Protestantismus hat sich fest an die Bibel geklammert. Der Text von damals wird seine Autorität nicht zurückgewinnen. Deshalb muss der Protestantismus lernen, neue Texte zu kanonisieren.
Warum sollte sich Gott heute nicht mehr offenbaren?
3. Es braucht eine neue Reformatorin oder einen neuen Reformator!
Der Protestantismus braucht an seiner Spitze neben der synodalen Struktur (mit Entscheidungsmacht!) eine Person mit der Kraft des Wortes, aber im Gegensatz zum Papst ganz ohne institutionelle
Macht.
Ein meinungsstarker Weckruf. Luther hätte seine Freude gehabt!
Erik Flügge, geboren 1986, ist der erfolgreichste junge Autor in der Kirche. Gelesen wird er von tausenden Katholiken wie
Protestanten von der Kirchenleitung bis zur Basis. Bundesweit füllt er Säle mit seinen Thesen zur kirchlichen Kommunikation und Kirchenentwicklung. Seinen ersten SPIEGEL-Bestseller landete er mit
"Der Jargon der Betroffenheit. Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt".
Erik Flügge
Nicht heulen, sondern handeln
96 Seiten ǀ Klappenbroschur 12,00 € (D), 12,40 € (A), CHF 17,90*
ISBN 978-3-466-37238-6
ET: 1. April 2019
Kösel-Verlag
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Autor: Kösel; zusammengestellt von Gert Holle – 3.04.2019