RAY – Triennale der Fotografie | Erste ECHOES Künstler*innen

(Frankfurt/rt) - Wie tragen Bilder zum Verständnis unserer Identität, unserer Erinnerungen, unserer Gefühle und der Fähigkeit bei, die gegenwärtigen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu erfassen und zu verarbeiten?  RAY ECHOES, die fünfte Ausgabe der internationalen Triennale der Fotografie RAY, liefert auf diese Fragen keine Antworten, aber viele Perspektiven. Vom 3. Mai bis zum 8. September 2024 zeigen elf Institutionen und Ausstellungsorte in Frankfurt und der Rhein-Main-Region Werke zeitgenössischer Fotograf*innen und Künstler*innen und bieten – einem Labor ähnlich – Gelegenheiten der individuellen Auseinandersetzung.

 

Das Konzept von RAY ECHOES wurde gemeinsam entwickelt von Anne-Marie Beckmann (Deutsche Börse Photography Foundation), Alexandra Lechner (Freie Kuratorin), Celina Lunsford (Fotografie Forum Frankfurt) und Matthias Wagner K (Museum Angewandte Kunst).

 

 

Die teilnehmenden Künstler*innen erforschen und reflektieren mit den Mitteln des fotografischen Mediums die Herausforderungen und Spannungsfelder des menschlichen Miteinanders. Ihre Arbeiten ziehen einen Bogen von Vergangenem und Gegenwärtigem bis in die Zukunft und vom Intimen und Persönlichen bis hin zum Kollektiven. Durch das Festhalten dieser vielfältigen Momente und Phänomene schaffen sie ein Echo, das die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihre Themen lenkt und ähnlich wie beim Schallerlebnis einen Nachhall erzeugt, der über das Abgebildete hinaus als eigenständiges Ereignis wahrgenommen wird. Dieses gewährt seinen Betrachter*innen den nötigen Raum, um die künstlerischen Arbeiten entsprechend ihrer eigenen Erfahrungen und Sichtweisen wirksam werden zu lassen.

Mónica Alcázar-Duarte, aus der Serie Digital Clouds Don’t Carry Rain,  2021-2024, © Mónica Alcázar-Duarte
Mónica Alcázar-Duarte, aus der Serie Digital Clouds Don’t Carry Rain, 2021-2024, © Mónica Alcázar-Duarte

 

 

So bekennt sich die mexikanisch-britische Multi-Media-Künstlerin Mónica Alcázar-Duarte zu ihrem indigenen Erbe und erforscht gleichzeitig die Ideale des Fortschritts. In ihren Projekten mischt sie analoge Bilder und neue Technologien wie Augmented Reality. Ihre Serie „Digital Clouds Don't Carry Rain“ (2021–2024) erkundet Identität, Klima und Ökologie sowie die Verbindung zwischen historischen und zeitgenössischen indigenen und westlichen botanischen Systemen. 

Sophie Calle, aus der Serie Série Noire (The Corpse Came Calling), 2020,  © Sophie Calle
Sophie Calle, aus der Serie Série Noire (The Corpse Came Calling), 2020, © Sophie Calle

Die französische Konzeptkünstlerin Sophie Calle verhandelt in den Serien „Autobiographies“ und „Série Noire“ Leerstellen, die der Tod der eigenen Eltern hinterlassen hat. Den persönlichen Verlust und die damit verbundene Abwesenheit verarbeitet sie in Bildern und von ihr verfassten Texten, die miteinander kombiniert, ein Werk ergeben. Sophie Calle wurde u.a. mit dem Hasselblad Foundation Award und dem Infinity Award des International Center of Photography ausgezeichnet. 

Joy Gregory, aus der Serie Autoportrait, 1990, © Joy Gregory
Joy Gregory, aus der Serie Autoportrait, 1990, © Joy Gregory

Die britische Fotografin Joy Gregory setzt sich als Tochter jamaikanischer Eltern in ihren Arbeiten mit gesellschaftlichen Unterschieden auseinander, insbesondere in Bezug auf Race und Gender, und stellt häufig kulturelle und historische Schönheitsstandards in Frage. „Autoportrait“ ist eine Serie von Selbstporträts, die als Reaktion auf die Darstellung von Schönheit schwarzer Frauen entstanden sind.  

Johanna Schlegel, memories I don’t have I, 2021, © Johanna Schlegel
Johanna Schlegel, memories I don’t have I, 2021, © Johanna Schlegel

Die in Offenbach lebende Künstlerin Johanna Schlegel sucht in ihrer Serie "memories I don't have" nach einer Möglichkeit, Fotografien so zu verändern, dass sie die vagen bzw. fehlenden Erinnerungen der eigenen Kindheit, die im Familienalbum dokumentiert sind, visualisieren. Anhand einer chemischen Bearbeitung von Vergrößerungen ihres privaten Familienarchivs erzeugt sie in den Aufnahmen die Leerstellen und Unschärfen, die in ihrem Gedächtnis geblieben sind.  

Inuuteq Storch, aus der Serie Flesh, 2019, © Inuuteq Storch
Inuuteq Storch, aus der Serie Flesh, 2019, © Inuuteq Storch

Inuuteq Storch lebt und arbeitet in Grönland. Seine Projekte, darunter auch vier Fotobücher, sind dokumentarisch, fotografisch sowie mit der Forschung in Archiven interdisziplinär angelegt. Inhaltlich geht es ihm vor allem darum, die Herkunft Grönlands zu untersuchen. Dabei reflektiert er beispielsweise die Intimität seines Heimatdorfes sowie die Auswirkungen unterschiedlicher Einflüsse auf die persönliche Identität der dort Lebenden. Storch wird 2024 Dänemark im Dänischen Pavillon auf der Biennale von Venedig vertreten. RAY ECHOES zeigt seine Serien „Keepers of the Ocean” und „Flesh”.

 

Eröffnet wird RAY ECHOES am 2. Mai mit anschließendem RAY Festival, zu dem vom 3. bis 5. Mai Künstler*innen und Expert*innen sowie interessierte Besucher*innen zum Gespräch eingeladen sind.

 

Die RAY Master Class wird zum dritten Mal 12 Studierenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach, Hochschule Darmstadt, Kunsthochschule Mainz und Hochschule für Bildende Künste Städelschule die Möglichkeit bieten, mit einer/einem RAY Künstler*in zu arbeiten und die Ergebnisse in einer Ausstellung zu präsentieren.

 

Für junge Menschen setzt RAY auf RAY Junior, bei dem Schüler*innen aus sechs Städten der Region an Workshops teilnehmen, die von professionellen Fotograf*innen betreut werden.

Termine

Programm-Pressekonferenz

Donnerstag, 7. März 2024, 11 Uhr

 

Eröffnungs-Pressekonferenz

Donnerstag, 2. Mai 2024, 11 Uhr

 

Feierliche Eröffnung in Frankfurt am Main

Donnerstag, 2. Mai 2024, 19 Uhr

 

Festivaltage

Freitag, 3. Mai bis Sonntag, 5. Mai 2024

 

Ausstellungslaufzeit

 

Freitag, 3. Mai bis Sonntag, 8. September 2024


Autorin: Fotografieprojekte gGmbH; zusammengestellt von Gert Holle - 30.11.2023