Schrifstellerin Helga Schubert: Berührungsängste zwischen Kunst und Kirche abbauen

Preisverleihung des Kunstpreises der Nordkirche

Schrifstellerin Helga Schubert liest im Bützower Rathaus. Foto: Christian Meyer
Schrifstellerin Helga Schubert liest im Bützower Rathaus. Foto: Christian Meyer

(Bützow/akl) - Für weniger Berührungsängste zwischen Kirche und Kunst wirbt die mecklenburgische Schriftstellerin Helga Schubert. Die 84-jährige vielfach ausgezeichnete Autorin eröffnete am Freitagnachmittag (26. April) den Festakt zur Verleihung der Nordkirchen-Kunstpreise (https://www.nordkirche.de) unter dem Motto "Sehnsucht nach Atem" mit einer Lesung im Bützower Rathaus.

Kunst und Kirche: Drei Fragen an die Schriftstellerin Helga Schubert

 

AKTUELL BEI WIR IM NETZ - SPIRITUALITÄT - 27.04.2024


Kinder und Jugendliche aus Mülheim nahmen an Aktion teil: Kapelle im neuen Glanz

Die Marienkapelle erhielt einen frischen Anstrich. Foto: Julia Fröder
Die Marienkapelle erhielt einen frischen Anstrich. Foto: Julia Fröder

26.04.2024

 

Mit viel Muskelkraft und wetterfester Kleidung hat die Katholische Jugend Mülheim im Rahmen der 72-Stunden-Aktion eine Kapelle auf Vordermann gebracht.

 

Von Julia Fröder

 

(Mülheim-Kärlich/jf) – Die Marienkapelle im Ortsteil Kärlich wieder auf Vordermann bringen, und zwar innerhalb von 72 Stunden – das war das Ziel der Mitglieder der Katholischen Jugend (KaJu) Mülheim. Sie beteiligten sich an der bundesweiten 72-Stunden-Aktion (18. bis 21. April), einem Sozialprojekt vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Verbänden.

 


Motorrad-Gottesdienste in Dudweiler und Völklingen:Geistlicher Saisonauftakt für alle auf zwei Rädern

Interreligiöses Bikergebet in Völklingen. Foto: Ute Kirch
Interreligiöses Bikergebet in Völklingen. Foto: Ute Kirch

27.04.2024

 

Am 5. Mai findet in Völklingen das dritte Interreligiöse Biker-Gebet statt, am gleichen Tag laden die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Dudweiler zu einem ökumenischen Gottesdienst ein.

 

(Saarbrücken/Völklingen/bt) - Die Motorradsaison beginnt und auch in diesem Jahr sollen alle mit Gottes Segen sicher auf den Straßen unterwegs sein. Diesen empfangen kann man am Sonntag, 5. Mai, in Völklingen und Dudweiler.

Zweiradfahrer:innen aller Religionen sind eingeladen zum Interreligiösen Biker-Gebet ab 10.30 Uhr auf dem Martin-Luther-Platz vor der Völklinger Versöhnungskirche (Zufahrt über die Poststraße). Gemeinsam bitten die Religionsgemeinschaften Völklingens – Christen, Muslime und Bahai – für eine neue Saison ohne Unfälle. Die saarländische Bluesrockband „Bad Man‘s Blues“ sorgt für die musikalische Umrahmung. Im Anschluss gibt es kostenlose Getränke und Naschereien.

Unter dem Motto „Love & Peace“ steht ein ökumenischer Gottesdienst der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Dudweiler um 11 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche (Martin-Luther-Straße). Der Gottesdienst richtet sich an Zweiradfahrer:innen mit und ohne Motor sowie an alle Interessierten. Dort sorgt die Rockband „Outcast & more“ für Stimmung. Die Bewirtung übernehmen die „Hüttengriller“.

 

Im Anschluss an Gottesdienst bzw. Gebet ist Zeit für gemeinsames Fachsimpeln und „Benzingespräche“, bevor der Sonntagnachmittag zur Ausfahrt genutzt werden kann.


„Ich bin dort neu geboren“: Kirchenasyl-Gäste berichten der EKHN-Synode

26.04.2024

 

(Frankfurt/ekhn) - In der Flüchtlingspolitik wird die aktuelle Menschenrechtskrise besonders deutlich und spürbar. Entrechtung und menschenrechtswidrige Behandlung von Geflüchteten nehmen zu. Immer mehr Schutzsuchende sehen im Kirchenasyl ihre letzte Chance und stellen damit Kirchengemeinden vor große Herausforderungen. Grund genug für die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), um sich über die Gründe und die Praxis des Kirchenasyls zu informieren und auszutauschen.

 

„Das Kirchenasyl steht in einer jahrtausendealten Schutztradition. Es schenkt allen Beteiligten eine Atempause, in der gefällte Entscheidungen überdacht und revidiert werden können, insbesondere angesichts der Gefahr für Geflohene bei Rückkehr in ein Durchreise- oder Herkunftsland“, erläutert Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode. Durch ein Kirchenasyl könne eine erneute, sorgfältige Prüfung der Situation von Betroffenen durch Behörden und Gerichte erreicht werden.

 

In einem eigens für die Synode gedrehten Film kommen zwei Personen zu Wort, die von ihren Erfahrungen im Kirchenasyl in Kirchengemeinden der EKHN berichten. „Ich wusste nicht, was Kirchenasyl ist, aber es war für mich der letzte Weg", so Filimon, der aus Eritrea über das Mittelmeer nach Europa floh und Kirchenasyl-Gast in Frankfurt am Main war. „Drei Monate war ich alleine dort, aber sie haben mich jeden Tag besucht und mir Deutsch beigebracht. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass ich nicht einsam bin, und ich habe viele aus der Gemeinde kennengelernt", fährt er fort. Inzwischen arbeitet er als Altenpfleger in Frankfurt.

 

Sara (Name verändert) musste aus religiösen Gründen mit ihrer Familie aus dem Iran fliehen und suchte Kirchenasyl in Friedberg. Sie berichtet: „Die Pfarrerin hat meine Hand genommen und gesagt, dass wir das schaffen. Ich bin dort neugeboren und habe den Kontakt mit Gott gefunden." Heute lebt sie in einer eigenen Wohnung und arbeitet als Gesundheitstrainerin.

 

Kirchenasyl schützt Menschenwürde

 

Die Vorsitzende des Synodenausschusses für Gesellschaftliche Verantwortung, Pfarrerin Anja Harzke, berichtet, dass es sich bei den meisten aktuellen Kirchenasylen in der EKHN um sogenannte Dublin-Fälle handelt: „In diesen Fällen droht die Abschiebung in einen anderen europäischen Staat, in dem eine Person ihr Asylverfahren durchlaufen soll. Kirchenasyl-Gäste berichten aus einigen europäischen Ländern von schweren Misshandlungen durch Sicherheitskräfte, von Inhaftierungen und Demütigungen, Hunger und fehlender medizinischer Versorgung. Daher ist auch in solchen Fällen ein Kirchenasyl zum Schutz der Menschenwürde nötig.“

 

In einem Vortrag vor der Synode beschreibt der Interkulturelle Beauftragte der EKHN, Pfarrer Andreas Lipsch, die Praxis des Kirchenasyls als „zivilen Menschenrechtsgehorsam“. Das Kirchenasyl stehe nicht im Widerspruch zum Rechtsstaat, sondern unterstütze ihn. „Das Kirchenasyl nimmt nicht ein Recht neben dem Recht in Anspruch, sondern setzt sich dafür ein, dass die Grund- und Menschenrechte innerhalb der bestehenden Rechtsordnung Beachtung finden und durchgesetzt werden.“

 

Lipsch wirbt für eine andere, an der Menschenwürde und den Menschenrechten orientierte Flüchtlingspolitik, die viele Kirchenasyle überflüssig machen würde. Noch bewege sich die Politik nicht zuletzt mit der Reform des europäischen Asylsystems in die entgegengesetzte Richtung. „Was wir zurzeit erleben, ist ein historischer Tiefpunkt des Flüchtlingsschutzes in Europa“, so Lipsch.

 

47 Erwachsene und sieben Kinder aktuell im Kirchenasyl in Gemeinden der EKHN

 

In Gemeinden in der EKHN haben im Jahr 2023 159 Menschen Kirchenasyl begonnen. Die Gemeinden haben insgesamt 174 Erwachsene und 29 Kinder aufgenommen, die meisten von ihnen aus Syrien oder Afghanistan.

 

153 dieser Fälle sind sogenannte Dublin-Fälle. Die am häufigsten vertretenen Dublin-Staaten, also Staaten, in die den Kirchenasyl-Gästen die Abschiebung drohte, waren Bulgarien und Kroatien. Aktuell befinden sich 47 Erwachsene und sieben Kinder im Kirchenasyl in der EKHN (Stand 03.04.2024).

 

 

Alle Beiträge und das Video, das auf der Synode gezeigt wurde, sind hier verfügbar: https://menschen-wie-wir.ekhn.de/kirche/kirchenasyl/ekhn-synode-2024.html

 

 


Hochschule für Kirchenmusik bietet neues Studienfach an

Tamara Schmidt und Christoph Georgii als Professoren eingeführt

Rektor Martin Mautner (rechts) führte Tamara Schmidt und Christoph Georgii zu Beginn des Sommersemesters als neue Professoren an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg ein. Foto: Hochschule für Kirchenmusik
Rektor Martin Mautner (rechts) führte Tamara Schmidt und Christoph Georgii zu Beginn des Sommersemesters als neue Professoren an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg ein. Foto: Hochschule für Kirchenmusik

26.04.2024


(Karlsruhe/Heidelberg/ekiba) - Die Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg hat mit dem Beginn des neuen Sommersemesters Tamara Schmidt und Christoph Georgii als neue Dozenten eingeführt. Zudem bietet die Hochschule ein neues Studienfach an.

Tamara Schmidt wurde Anfang April von der Hochschule für Kirchenmusik zur Professorin für Kirchenmusikvermittlung berufen. Die Professur und der Fachbereich sind die ersten ihrer Art an einer Hochschule für Kirchenmusik in Deutschland. Damit erweitert die Hochschule ihr Studienangebot um einen zukunftsträchtigen Bereich, der beispielsweise an Theater- und Opernhäusern bereits etabliert ist. Tamara Schmidt, die Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim studiert hat, arbeitete zunächst an verschiedenen Kulturinstitutionen in der Musikvermittlung und leitete unter anderem bis 2021 die Junge Deutsche Oper in Berlin. Seit Sommer 2021 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für musikpädagogische Forschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover tät. Nun hat die 39-Jährige zusätzlich die Professur für Kirchenmusikvermittlung in Heidelberg übernommen.

Kirchenmusikdirektor Christoph Georgii, der seit dem vergangenen Wintersemester als neuer Professor für Jazz/Rock/Pop an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg arbeitet, wurde ebenfalls Anfang April offiziell eingeführt. Georgii leitet zudem den Fachbereich Popularmusik und betreut den Masterstudiengang Popularkirchenmusik, der in Kooperation mit der Popakademie Baden-Württemberg angeboten wird. Mit der Berufung beendete er seine langjährige Tätigkeit als Landesjugendreferent der Fachstelle für Pop- und Jugendkultur im Evangelischen Kinder- und Jugendwerk Baden. Georgii bleibt aber weiterhin als Beauftragter für Popularmusik in der Landeskirche und insbesondere der Akademie für Kirchenmusik tätig.

 

„Mit den beiden Stellenneubesetzungen ist die Hochschule bestens gerüstet für eine zeitgemäße Ausbildung von hauptberuflichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern im Kontext sich verändernder gesellschaftlicher und kirchlicher Rahmenbedingungen“, sagt Prof. Dr. Martin Mautner, Rektor der Hochschule.


EKHN: „Wir stehen ein für ein Leben in Vielfalt und Frieden“

 

26.04.2024

 

(Frankfurt/ekhn) - Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ruft in einer Resolution für Demokratie, Vielfalt und Menschenwürde und gegen Rechtspopulismus dazu auf, im Rahmen der anstehenden Wahlen keine Parteien zu wählen, die Menschen diskriminieren.

 

In der Resolution begrüßen die Kirchensynode und die Kirchenleitung die „vielfältigen Aktivitäten für eine freie und demokratische Gesellschaft“. Die in jüngster Zeit deutlich gewordene Gefahr für die Demokratie und besonders für benachteiligte Gruppen erfordere einen engagierten und nachhaltigen Einsatz. Die Kirchensynode und die Kirchenleitung seien dabei geleitet vom Gebot der Nächstenliebe und dem biblischen Auftrag, und sie stünden ein für Gerechtigkeit und ein Leben in Vielfalt und Frieden.

 

„Ich danke den Synodalen und der Kirchenleitung sehr herzlich dafür, dass diese Resolution mit überwältigender Einstimmigkeit angenommen wurde,“ freut sich Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode der EKHN.

 

In der Resolution heißt es weiter: „Völkischer Nationalismus ist mit unserem christlichen Gottes- und Menschenbild nicht vereinbar.“ Angesichts des Auftrags und der Geschichte der Kirche, die auch von Gewalt, Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen von Menschenverachtung geprägt gewesen sei, stünden die Kirchensynode und die Kirchenleitung heute umso deutlicher für Demokratie, Menschenwürde und Toleranz ein.

 

Inhalte der Resolution:

 

  1. Die EKHN stellt sich an die Seite der Menschen, die von extrem rechten und anderen menschenverachtenden Akteur*innen ausgegrenzt und bedroht werden. Sie setzt sich ein für eine offene, gerechte, vielfältige und demokratische Gesellschaft.
  2. Die EKHN begrüßt Initiativen, die sich mit diskriminierend wirkenden Strukturen und Handlungsweisen in der Kirche auseinandersetzen, um eine für alle offene Kirche zu entwickeln.
  3. Die EKHN begrüßt die von vielen Gemeinden der EKHN mitgetragene Aktion „Unser Kreuz hat alle Farben!" und lädt weitere Gemeinden und Einrichtungen ein, sich zu beteiligen und Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Menschenwürde zu setzen.
  4. Die EKHN begrüßt die von der Diakonie Hessen mitinitiierte Kampagne „Noch kannst Du...“ (https://noch-kannst-du.de/) und empfiehlt allen Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen die Kampagne zu unterstützen.

Wir ermutigen alle Wähler*innen, sich an der Europawahl und der Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz am 9. Juni 2024 zu beteiligen und keine Parteien zu wählen, die Menschen diskriminieren und ausgrenzen.

  1. Die EKHN ruft alle ihre Mitglieder dazu auf, in Gesprächen mit Politiker*innen eine Politik einzufordern, die auf Teilhabe und Achtung der Menschenwürde zielt. Im kritischen Austausch werden scheinbare Alternativen hierzu als das sichtbar, was sie sind: Sie fördern weder die Zukunftsfähigkeit unseres Landes noch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
  2. Die EKHN steht ein für Dialog und Meinungsfreiheit, auch zu kontroversen Themen. Gespräche auf Augenhöhe und Ringen um gute Lösungen in Konflikten sind elementar für ein demokratisches Gemeinwesen.

 

 

Auszug der Aktivitäten und Unterstützungsangebote der EKHN im Bereich Demokratie und Menschenwürde:

 

Die EKHN

  • bietet seit 2017 durch das Projekt „Demokratie stärken“ Beratungs-, Vernetzungs- und Bildungsangebote für Engagierte in Kirche und Gesellschaft, um demokratische Kultur zu stärken gegen Rechtsextremismus und andere Formen der Menschenverachtung: www.zgv.info/demokratie-staerken.

Projektreferent Matthias Blöser kann bei Fragen zum Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus als Berater angefragt werden. Konkrete Bildungsangebote sind beispielsweise Argumentationsworkshops oder ein #HopeSpeech-Workshop, der (Jugend-)Gruppen die Möglichkeit bietet, Hassrede mit der hoffnungsfrohen christlichen Botschaft zu begegnen und Sprachfähigkeit zu stärken.

Das Projekt stellt Material wie die Orientierungshilfe für Kirchenvorstände zum Umgang mit Rechtspopulismus (https://kurzelinks.de/rpekhn) oder die Broschüre Verschwörungsideologien (https://kurzelinks.de/VI) zur Verfügung.

 

  • setzt sich mit eigenen diskriminierend wirkenden Strukturen und Handlungsweisen auseinander. Neben dem Projekt Demokratie stärken im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN arbeiten unter anderem der Stabsbereich Chancengleichheit (https://chancengleichheit-ekhn.de), das Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW (Ansprechperson: Paola Fabbri Lipsch) und das Zentrum Bildung der EKHN (Ansprechpersonen Dr. Christiane Wessels und Gernot Bach-Leucht) daran, die EKHN diskriminierungssensibler und damit offener zu machen für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind.

 

  • setzt sich künftig durch eine dauerhafte gesamtkirchliche Stelle für demokratische Teilhabe und gesellschaftspolitisches Engagement ein und ermutigt Gemeinden und kirchliche Einrichtungen, Demokratieprojekte zu tragen wie zum Beispiel das Projekt „Glaube.Gemeinsam.Gestalten.“ im Dekanat Dreieich-Rodgau oder die Trägerschaft der Partnerschaft für Demokratie durch die Evangelische Kirchengemeinde Mörfelden.

 

 

  • unterstützt die von der Diakonie Hessen mitinitiierte Kampagne „Noch kannst Du..“ und empfiehlt allen Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen die Kampagne in Gottesdiensten, Veranstaltungen und digital zu unterstützen. Material steht digital unter https://noch-kannst-du.de/ zur Verfügung. Gedrucktes Material kann bestellt werden unter https://stiftung-gegen-rassismus.de/shop.

 

 

 


„Für ein versöhnliches und solidarisches Wir“

Tag der Arbeit

 

 26.04.2024

 

(Hamburg/kai) - Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) und die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, laden anlässlich des diesjährigen „Tags der Arbeit“ am 1. Mai zu einer Andacht unter freiem Himmel am „Begegnungsort Bauwagen“ im neu entstehenden Trinitatis Quartier nahe dem Hamburger Fischmarkt ein. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich mit der Bischöfin und Mitarbeitenden des KDA in den Demonstrationszug des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) einzureihen, der in diesem Jahr vom Platz der Republik zum St. Pauli-Fischmarkt ziehen wird.

„Kirche und Gewerkschaft haben unterschiedliche Aufgaben, aber sie stehen gemeinsam ein für die Menschenwürde und den Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagte die Bischöfin und amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). „Ich freue mich, dass wir uns vor der traditionellen Mai-Kundgebung des DGB mitten im neu entstehenden Trinitatis Quartier zusammenfinden. Der kleine Bauwagen ist ein starkes Symbol. Er steht für lebendige Nachbarschaft, ein gutes Miteinander und den Aufbruch in neue Zeiten“, so die Bischöfin. Das Trinitatis Quartier, in dem Kirche und Diakonie derzeit Wohnungen für Obdachlose und eine Pilgerherberge errichten, stehe wie kaum ein Ort in der Stadt für Auf- und Umbrüche. In Zeiten immer größerer Unsicherheiten, finanzieller Nöte, politischer Herausforderungen sei ein aufmerksames, versöhnliches und solidarisches Wir unverzichtbar, so die amtierende EKD-Ratsvorsitzende. „Wir brauchen Begegnungsorte wie hier im Quartier, offene Ohren genauso wie offene Herzen und in der Sache auch mal einen unumstößlichen Schulterschluss – eben Nächstenliebe und Solidarität.“

Andacht zum „Tag der Arbeit“, 1. Mai 2024, 10 Uhr
mit Möglichkeit zur Teilnahme an der Kundgebung des DGB zum diesjährigen Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“
Begegnungsort Bauwagen, Nähe St. Trinitatis, Kirchenstraße 40

 

Gestaltet wird die Andacht gemeinsam von Mitarbeitenden der Aktion „ZusammenWir“ vom Projekt „Wir im Quartier“ und dem KDA. Weitere Informationen zum KDA und zu den Veranstaltungen zum 1. Mai finden Sie auf der Website des KDA: www.kda-nordkirche.de.


Neues Beratungsangebot des SkF Saarbrücken: Das stille Leiden der Kinder

SkF-Vorstandsvorsitzende Gaby Schäfer, SkF-Geschäftsführerin Andrea Wolter, SkF-Kinderpsychologin Rosalie-Josephine Wohlfarter und Sozialminister Magnus Jung (vlnr). Foto: Ute Kirch
SkF-Vorstandsvorsitzende Gaby Schäfer, SkF-Geschäftsführerin Andrea Wolter, SkF-Kinderpsychologin Rosalie-Josephine Wohlfarter und Sozialminister Magnus Jung (vlnr). Foto: Ute Kirch

Der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) hat ein neues Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche eröffnet, die von häuslicher Gewalt mitbetroffen sind.

 

Von Ute Kirch

 

(Saarbrücken/uk/bt) – Gewalt gegen Kinder hat viele Gesichter: Während Misshandlungen, die sich direkt gegen Kinder wenden, bereits in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen sind, wird eine spezielle Form der Gewalt bislang wenig beachtet: Was passiert mit Kindern, die miterleben, wie sich die Eltern gegenseitig Gewalt antun? Die zum Beispiel beobachten, wie der Vater die Mutter schlägt oder misshandelt? ...

 


Kirchenpräsident: „Wir dürfen sexualisierte Gewalt nicht hinnehmen“

Auftakt Kirchensynode: Bericht des Kirchenpräsidenten

Foto: ekhn
Foto: ekhn

 

25.04.2024

 

(Frankfurt/ekhn) - In seinem Bericht auf der in Frankfurt am Main tagenden Synode spricht Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), über sexualisierte Gewalt in der Kirche, seine Einschätzung zu AfD-Mitgliedern in Kirchenämtern und die Rolle der Kirche in Kriegen in der Ukraine und in Nahost.

 

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bekräftigt auf der in Frankfurt am Main tagenden Kirchensynode am Donnerstag seine Position, dass auch in der evangelischen Kirche in Fragen von sexualisierter Gewalt und Prävention in der Vergangenheit nicht genügend getan wurde. „Eine Kirche, die alles, was sie tut, mit dem Anspruch tut, ‚im Namen des Herrn Jesus‘ zu handeln, darf nicht hinnehmen, wenn verantwortungslose Personen Kirche mit ihren Strukturen, Orten, Räumen und Ämtern nutzen, um Taten zu begehen, die ihre Menschen an Leib und Seele verletzen“, sagt Kirchenpräsident Volker Jung in seinem traditionellen Bericht zur Lage in Kirche und Gesellschaft.

 

Ende Januar hatten Forschende die Ergebnisse der ForuM-Studie vorgestellt, die systemisch bedingte Risikofaktoren der evangelischen Kirche analysierte. Hierzu erklärt Jung: „Zu manchen der von der Studie beschriebenen Risiken haben wir bereits Gegenmaßnahmen ergriffen. Diese Arbeit wird aber niemals abgeschlossen sein: Wir brauchen die Grundhaltung, sexualisierte Gewalt und andere Gewaltformen nicht als ein Problem der Vergangenheit zu sehen, sondern als eine permanent bestehende Gefährdung. Dazu gehört, bestehende Schutzkonzepte umzusetzen und sie immer wieder neu zu bearbeiten und zu verbessern.“

 

Engagement gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus muss fortgesetzt werden

 

Nach Worten von Jung will die EKHN auch ihr Engagement gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus fortsetzen. Angesichts eines „von vielen nicht für möglich gehaltenes Erstarken rechtspopulistischer Kräfte, insbesondere der ‚Alternative für Deutschland‘ (AfD)“ sei ein entschiedener Einsatz „für unsere Demokratie und gegen jede Form von Diskriminierung“ erforderlich. Ausdrücklich dankte er für das bisherige große Engagement in Kirchengemeinden und der Diakonie.

 

Jung fährt fort: „Ich selbst habe mehrfach die AfD im Ganzen als rechtsextrem bezeichnet. Da folge ich der Einschätzung einer Studie des Deutschen Instituts für Menschenrechte, die zeigt, dass auch in den programmatischen Formulierungen der AfD die national-völkische Grundeinstellung erkennbar ist. Ich hoffe sehr, dass dies in den laufenden Verfahren bestätigt wird. Die Frage eines Parteiverbotes wird dann perspektivisch neu gestellt werden müssen. Meines Erachtens ist allerdings – vorbehaltlich dieser anstehenden Klärung – ein Grundsatzbeschluss zum Ausschluss von Mitgliedern der AfD aus kirchlichen Ämtern zurzeit nicht sinnvoll. Sehr wohl ist aber die Prüfung jedes Einzelfalles erforderlich, und zwar mit dem Ziel, die inhaltliche Unvereinbarkeit festzustellen und dann daraufhin auch Konsequenzen zu ziehen. Völlig klar ist allerdings, dass die Unvereinbarkeit festgestellt werden muss, wenn Menschen mit rechtsextremen Parolen offen rassistisch und antisemitisch agieren.“

 

Ukraine: Die Orientierung am Leitbild des „Gerechten Friedens“ ist unaufgebbar

 

In Fragen des Angriffskrieges Russland gegen die Ukraine hebt Jung das Engagement der Kirchen für geflüchtete Menschen hervor. Jung berichtet, dass die EKHN und die Diakonie Hessen nach wie vor bei der Unterstützung von Flüchtlingen engagiert seien – von der Seelsorge am Flughafen bis hin zu konkreten Hilfen in Gemeinden und der regionalen Diakonie. Hier zeige sich, welchen Beitrag die EKHN als Kirche leisten könne: Es gehe um die konsequente und unaufgebbare Orientierung am gerechten Frieden. Das sei die Absage an jeden Versuch, Waffeneinsatz als Mittel der Konfliktlösung aufzuwerten. Zivile Konfliktlösung müsse immer den Vorrang haben. Das bedeute nach wie vor, die Rüstungsexportkontrolle aufrechtzuerhalten. Neue Debatten um atomare Massenvernichtungswaffen dürften nicht primär militärstrategisch geführt, sondern sie müssten politisch und friedensethisch geführt werden.

 

Jung führt aus: „Im Blick auf die Ukraine geht es nach wie vor darum, in internationaler Gemeinschaft die Ukraine in ihrem Selbstverteidigungsrecht zu stärken und sich zugleich diplomatisch darum zu mühen, dass Russland den Angriffskrieg beendet. Waffenlieferungen sind immer wieder neu hinsichtlich möglicher Folgen ethisch zu bewerten.“

 

Unbeeindruckt von aller Kritik habe die Russisch-Orthodoxe Kirche ihre Kriegsrhetorik verstärkt und von einem „Heiligen Krieg“ gesprochen. Das sei erneut eine Blasphemie, die vom Ökumenischen Rat der Kirchen auch als solche benannt werden sollte, so Jung.

 

Ja zum Existenzrecht Israels – und Achtung der Menschenrechte von Israelis und Palästinensern

 

Nach Ansicht von Kirchenpräsident Jung wirken die politischen Möglichkeiten der Kirche angesichts der Gewalt und des Krieges in Israel und Palästina bescheiden. Gleichwohl sei es gut, sich bewusst zu machen, was die EKHN hier dennoch beispielsweise vor Ort gegen den wachsenden Antisemitismus tun könne.

 

Jung: „Angesichts des äußerst brutalen Terrorakts der Hamas gegen Israel am 7. Oktober letzten Jahres hat diese Synode eine Resolution verabschiedet, die den Überfall der Hamas aufs Schärfste ohne jedes einschränkende ‚Ja, aber‘ verurteilt hat. Antisemitismus ist wie jede Form von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein Angriff auf die Würde von Menschen. Und ich füge hinzu: Antisemitismus ist deshalb aus Sicht des Glaubens Sünde. Es ist nach wie vor nötig, jeder Form von Antisemitismus entschieden entgegenzutreten.“

 

 

In politischer Perspektive gehöre dazu ein uneingeschränktes Ja zum Existenzrecht des Staates Israel. Jedoch bewege ihn auch das Leiden und das Leiden der palästinensischen Zivilbevölkerung bewegt sehr. Insbesondere von den palästinensischen Christinnen und Christen erreichten die EKHN verzweifelte Hilferufe und Rufe nach Solidarität. Dazu Jung: „Dieser Konflikt hat eine Komplexität, die wir nicht auflösen können, sondern aushalten müssen. Wir tun dies in einer doppelten Solidarität.“ Das bedeute, ohne einseitige Schuldzuweisungen offen zu sein für die Geschichten beider Seiten.


Ein gut geführter Streit kann Beziehungen langfristig stärken

Magazin ‚Leben jetzt‘: Wissenswertes über den Mai und die Macht der Worte

Cover 'Leben jetzt' Ausgabe Mai 2024
Cover 'Leben jetzt' Ausgabe Mai 2024

25.04.2024

(Sankt Augustin / Nettetal/sm) – Der Mai ist ein Monat mit vielen Feiertagen – mehr als manchem bewusst ist. Da stehen in diesem Jahr nicht nur Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam im Kalender, in Österreich feiert man auch den Hl. Josef, in Irland den Sommeranfang („Beltane“) und in Italien Capris Schutzheiligem San Costanzo. Die Buddhisten feiern das Vesakh-Fest, viele Sunniten und Schiiten den Hidrellez-Tag, an dem sich der islamische Heilige Al-Chidr und der Prophet Elias treffen sollen. Und dann sind da noch Vatertag und Muttertag – je nach Land zu ganz unterschiedlichen Terminen – die Eisheiligen und viele mehr.

Auskunft über diese und weitere Fest- und Gedenktage gibt die neue Ausgabe der Monatszeitschrift ‚Leben jetzt‘, die ab sofort im Abo sowie unter https://steyler-klosterladen.eu/fuer-mich erhältlich ist. 

Das Heft widmet sich außerdem der Macht der Sprache, und wie Worte Frieden schaffen können – oder auch Krieg. So mahnt Marie-Luise Lewicki in ihrem Vorwort zu mehr Besonnenheit. Es werde schnell gestritten, gehasst und beleidigt, oft wegen unbedeutsamer Kleinigkeiten. „Zu viele Worte. Aber gleichzeitig fehlen die Worte auch so oft. Sie gehen uns aus oder sie fallen uns gar nicht erst ein. Die warmen, die besonnenen, die verständnisvollen. Die mitfühlenden, empathischen.“ 


Israel und Palästina: Schrecken, Zwiespalt und Wut

Interview mit dem Bistumspriester Stephan Wahl. Er lebt und arbeitet seit 2018 in Jerusalem.

Stephan Wahl. Foto: privat
Stephan Wahl. Foto: privat

24.04.224

 

Die Fragen stellte Stefan Weinert

 

(Trier/ Jerusalem/bt/sw) - Der 7. Oktober 2023 gilt als Zäsur in der an Schreckensmeldungen leider reichen Geschichte des Nahen Ostens: Der Überfall der Hamas und anderer palästinensischer Terrorgruppen auf Israel mit der Ermordung von über 1.100 Menschen und der Geiselnahme von über 230 weiteren; seitdem der Kampf der israelischen Armee gegen die Hamas im Gazastreifen mit bisher vermutlich über 30.000 Toten, die meisten davon Zivilisten. Zuletzt die offene militärische Konfrontation zwischen Israel und Iran, mit dem massiven iranischen Luftangriff gegen Israel in der Nacht vom 13. auf den 14. April als Höhepunkt. 

Der Trierer Bistumspriester Stephan Wahl lebt und arbeitet seit 2018 in Jerusalem. Bundesweit bekannt wurde er unter anderem durch seine jahrelange Mitarbeit beim „Wort zum Sonntag“ und seine spirituell-poetischen Texte.  
 


„Unverfügbarkeit“

Der 22. Sexauer Gemeindepreis für Theologie geht an den Soziologen Hartmut Rosa

24.04.2024

 

(Karlsruhe/Sexau/ekiba) - Der Soziologe Prof. Dr. Hartmut Rosa bekommt am Samstag, 27. April, in Sexau (Landkreis Emmendingen) den diesjährigen Sexauer Gemeindepreis verliehen. Der 22. Preisträger des Preises für Theologie ist damit zum ersten Mal ein Nicht-Theologe. Der Festakt mit Vortrag durch den Preisträger sowie anschließendem Empfang findet um 19 Uhr in der Kirche Sexau statt. Am Sonntag, 28. April, 10 Uhr, wird Hartmut Rosa im Gottesdienst predigen.

„Hartmut Rosa überzeugte die Gemeindepreis-Jury sowohl mit seiner Resonanz-Theorie als auch mit seinem Blick auf unsere Gesellschaft und die Welt, in der wir leben“, erklärt der Sexauer Gemeindepfarrer Marco Rückert. In seinem Buch „Unverfügbarkeit“, für das er ausgezeichnet wird, „ermutigt er dazu, mit dem Unverfügbaren zu rechnen“. Wenn über das Unverfügbare nachgedacht werde, so stoße man irgendwann auf den Begriff Gott, so Rückert.

Hartmut Rosa (geboren 1965 in Lörrach) ist Soziologe und Politikwissenschaftler. Er lehrt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und ist Direktor des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien an der Universität Erfurt.

„Wünsche werden in unserer Welt schnell Wirklichkeit. Dass kein Wunsch unerfüllt bleibt, daran wird akribisch gearbeitet“, heißt es in der Einladung zur Preisverleihung. „Doch es gibt Dinge, die wir nicht erzwingen können: Schnee im Winterurlaub zum Beispiel. Das ist für Hartmut Rosa das ‚Unverfügbare‘ – mit dem wir zunehmend ein Problem haben.“ Hineingeboren in die spätmoderne Gesellschaft, seien die Menschen, so die These von Hartmut Rosa, darauf fixiert, möglichst alles erreichbar und verfügbar zu machen, beherrschen zu wollen, abzuarbeiten und effizient zu erledigen, was getan werden muss. Nichts soll dem Zufall überlassen werden. „Wie wir trotzdem mit der Welt in Kontakt kommen und in Resonanz sein können, darüber möchte Hartmut Rosa mit uns ins Gespräch kommen“, so der Einladungstext zur Preisverleihung weiter. 

 

 

Mit dem Sexauer Gemeindepreis werden seit 1981 akademisch lehrende Theologinnen oder Theologen geehrt, die sich in ihrem Forschen, Wirken und Publizieren durch besondere Gemeindenähe auszeichnen, die damit Fragen von Relevanz für die Gemeinden in verständlicher Weise aufnehmen und bearbeiten. Bisherige Preisträger waren unter anderem Jürgen Moltmann, Michael Herbst, Gerd Theißen, Fulbert Steffensky oder der frühere Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber. Der mit 500 Euro dotierte Preis wurde zuletzt 2018 verliehen.


„Gott ist ein Freund des Lebens“

Deutsche Bischöfe veröffentlichen Erklärung zum Lebensschutz

Logo-DBK. Foto: dbk
Logo-DBK. Foto: dbk

 

Die deutschen Bischöfe haben eine Erklärung zum Lebensschutz veröffentlicht und betonen darin die Würde jedes Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod.

 

Von Judith Rupp/red

 

(Bonn/Trier/jr/bt) – „Es ist dem Gesetzgeber dringend anzuraten, keine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen vorzunehmen, weil diese sowohl Selbstbestimmung und Gesundheit der Frau als auch des ungeborenen Kindes schützen. Vielmehr gilt es, die angesprochenen Fragestellungen sorgfältig weiter zu untersuchen und die Abwägung dort wissenschaftlich besser abzusichern, wo die Datenlage noch nicht ausreicht. Zu den ethischen Diskussionen, die sich aus diesen Fragestellungen ergeben, sind wir bereit, einen konstruktiven Beitrag zu leisten.“ So heißt es in der aktuellen Stellungnahme des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz aus Anlass des Berichts der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin, die am 23. April veröffentlicht wurde.  

In der Erklärung mit dem Titel „Gott ist ein Freund des Lebens“ betonen die Bischöfe die Würde jedes Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod und rufen zu einem sorgsamen Umgang mit dem Leben auf, insbesondere in schwierigen Entscheidungssituationen wie dem Schwangerschaftskonflikt. Die Kirche stehe für den Schutz des Ungeborenen, respektiere aber gleichzeitig das Selbstbestimmungsrecht der Frau und spreche sich für eine ausgewogene rechtliche Regelung aus, die sowohl den Lebensschutz als auch die individuelle Selbstbestimmung wahrt. Es gelte, „die angesprochenen Fragestellungen sorgfältig weiter zu untersuchen und die Abwägung dort wissenschaftlich besser abzusichern, wo die Datenlage noch nicht ausreicht. Zu den ethischen Diskussionen, die sich aus diesen Fragestellungen ergeben, sind wir bereit, einen konstruktiven Beitrag zu leisten“, teilt der Ständige Rat mit. 

 

 

Die Stellungnahme im Wortlaut ist unter https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/stellungnahme-des-staendigen-rates-der-deutschen-bischofskonferenz-aus-anlass-des-berichts-der-kommission-zur-reproduktiven-selbstbestimmung-und-fortpflanzungsmedizin zu finden. 



Die Welt ein Stückchen besser gemacht

1.000 Bäume für den guten Zweck: Die Kolpingjugend Ennepetal-Voerde im Einsatz für die 72-Stunden-Aktion. Foto Kolpingwerk
1.000 Bäume für den guten Zweck: Die Kolpingjugend Ennepetal-Voerde im Einsatz für die 72-Stunden-Aktion. Foto Kolpingwerk

22.04.2024

(Köln/kw) - Um Punkt 17:07 Uhr wurden Schaufeln, Lappen, Pinsel und weitere Handwerksutensilien zur Seite gelegt, dann hieß es offiziell: die 72-Stunden-Aktion 2024 ist zu Ende. Aus dem Kolpingwerk haben ca. 2.800 Teilnehmenden in über 110 Kolpingjugend-Aktionsgruppen an der Sozialaktion der katholischen Jugendverbände teilgenommen. So hat zum Beispiel die Kolpingjugend Ennepetal-Voerde 1.000 Bäume gepflanzt. „Es war toll zu spüren, was für ein starker Gemeinschaftsgeist herrscht. Zu sehen, wie Kolpinggeschwister jeder neuen Herausforderung trotzen und sich selbst vom widerspenstigen Wetter nicht abhalten lassen, das hat mich sehr beeindruckt“, sagt Bundesjugendsekretär Peter Kube, der bei der Baumpflanzaktion mithalf. 


Voller Einsatz für eine bessere Welt

Pfadfinderinnen im Tierheim Bochum Foto: Christian Schnaubelt / BDKJ-Pressestelle
Pfadfinderinnen im Tierheim Bochum Foto: Christian Schnaubelt / BDKJ-Pressestelle

 

22.04.2024

 

Nach 72 Stunden endete am Sonntag um 17:07 Uhr die dritte bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände. Rund 80.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich in 2.720 Gruppen für soziale, politische und ökologische Projekte engagiert und die Welt so ein Stück besser gemacht. Mit den zahlreichen Unterstützer*innen vor Ort, den Teilnehmer*innen an Workshops, Begegnungsfesten, Spielenachmittagen, Singkreisen und vielem mehr, beteiligten sich so bundesweit rund 170.000 Menschen aller Generationen an der diesjährigen 72-Stunden-Aktion. 

(Düsseldorf/bdkj) „Wir haben in drei Tagen gesehen, was junge Menschen erreichen können, wenn sie den Raum dazu bekommen. Sie setzten sich für andere ein, wollen und können ihr soziales Umfeld aktiv mitgestalten und sind so allen Menschen ein Vorbild“, resümiert Lena Bloemacher, Bundesvorsitzende des BDKJ. Um Aktionsgruppen zu besuchen und sich vor Ort einen Eindruck von den vielfältigen Projekten zu machen, war der vierköpfige BDKJ-Bundesvorstand in den vergangenen 72 Stunden in ganz Deutschland unterwegs. „Ich bin absolut beeindruckt von den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ich bei meinen Besuchen treffen konnte! Selbst bei strömendem Regen oder im Schnee haben sie sich nicht davon abhalten lassen, ihre Projekte für den guten Zweck freudestrahlend und voller Energie umzusetzen“, zeigt sich BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun begeistert von diesem Engagement. 

Die 72-Stunden-Aktion fand vom 18. bis 21. April zum dritten Mal deutschlandweit statt. Auch international waren 40 Gruppen aktiv. Sie haben in Amerika, Asien, Afrika und im europäischen Ausland die Welt ein Stückchen besser gemacht. Viele haben sich durch Kooperationspartner*innen in Deutschland von der Aktion begeistern lassen und standen auch während der Aktion in Kontakt. 

Rund jede fünfte Gruppe hat erst am Donnerstag um 17:07 Uhr von den Organisator*innen erfahren, welches Projekt sie in den kommenden drei Tagen umsetzen werden. Die anderen Gruppen hatten sich in den Monaten vor der Aktion selbst Gedanken gemacht und ein Projekt vorbereitet. Die Themen der Aktionen zeigen dabei, was den jungen Menschen aktuell wichtig ist: Umweltschutz, globale Gerechtigkeit, Engagement für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Traditionell beliebt bei den Gruppen sind auch handwerkliche Projekte, die meist in und um soziale Einrichtungen stattfinden. 

„Viele Gruppen haben mit ihrem Engagement Räume für Begegnung geöffnet: in Einrichtungen für Senior*innen, im Stadtteil, an Schulen oder mit Geflüchteten. So leisten die jungen Menschen einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt Lena Bloemacher. „Ich bin mir sicher: Viele der Projekte werden auch nachhaltig wirken. Die jungen Engagierten werden weiterhin aktiv sein, in den Jugendverbänden und darüber hinaus, um sich für Solidarität, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft stark zu machen.“ 

Die Schirmpat*innenschaft für die Aktion übernahmen Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. Auch die katholischen Hilfswerke Misereor, Bonifatiuswerk und Renovabis haben die Aktion unterstützt.  

 

Die 72-Stunden-Aktion „Uns schickt der Himmel“ ist die bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände. Vom 18. bis zum 21. April 2024 haben rund 80.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in 72 Stunden die Welt ein Stück besser gemacht. Dabei haben die rund 2.700 Gruppen mit ihren sozialen, politischen und ökologischen Projekten insgesamt rund 170.000 Menschen erreicht. Weitere Informationen im Web: www.72stunden.de. Hauptunterstützer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Bischofskonferenz, das Bischöfliche Hilfswerk Misereor und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. Das Hilfswerk Renovabis unterstützt die internationalen Aktivitäten im Rahmen der Aktion. 


„Ich bin von sehr viel Dankbarkeit erfüllt“

Bistum feiert Abschiedsgottesdienst mit Weihbischof em. Franz Josef Gebert

Der emeritierte Weihbischof Franz Josef Gebert an seiner Lieblingsstelle im Trierer Dom. Foto: Sarah Schött
Der emeritierte Weihbischof Franz Josef Gebert an seiner Lieblingsstelle im Trierer Dom. Foto: Sarah Schött

 

22.04.2024

 

Weihbischof em. Franz Josef Gebert schaut zurück auf seine Zeit im Bistum Trier

 

Von Constanze Haubrich

 

(Trier/ch/bt) – Fragt man den emeritierten Weihbischof Franz Josef Gebert nach seinem Lieblingsort im Trierer Dom, muss er nicht lange überlegen. „Das ‚Wolkenloch‘ durch das man in die Heilig-Rock-Kapelle schauen kann.“ Dieser Durchbruch sei das Portal zu der Aufbewahrungskammer der Reliquie, in der sich die Theologie von Tod und Leben, Leid und neuer Lebenskraft entfalte. Mit diesem bedeutsamen Ort im Rücken hat der 75-Jährige am Sonntag, 21. April, zum Abschluss der Heilig-Rock-Tage 2024 seinen Abschiedsgottesdienst zelebriert. Das Rücktrittsangebot des Weihbischofes an seinem 75. Geburtstags wurde vom Papst angenommen.

Gebert schaut zurück auf eine lange Karriere im Bistum Trier. Und das, obwohl er sich nach der Volksschule erst einmal für eine Lehre zum Weinküfer entschieden hatte. Nach dem Abitur, welches er an einem Abendgymnasium nachholte, beschloss er, Theologie zu studieren und in das Trierer Priesterseminar einzutreten. Das Studium absolvierte er in Trier und in Rom, wo er 1977 die Priesterweihe erhielt. Sein Weg sollte ihn wieder zurück nach Trier führen. Nach einer 18-monatigen Kaplanzeit in Sinzig wurde er unter Bischof Hermann Josef Spital zum ersten Sekretär in Trier ernannt. Neben seiner Beförderung zum Subregens 1985 – also dem stellvertretenden Leiter des Priesterseminars – und der Leitungsfunktion der Abteilung „Pastorale Dienste“ 1991 brachte vor allem die Jahrtausendwende eine spannende Aufgabe: Gebert wurde Leiter des Diözesancaritasverbandes in Trier. Höhepunkt seiner kirchlichen Karriere war jedoch die Ernennung zum Weihbischof im Jahr 2017. Vor allem aufgrund seines Alters – Gebert war zu diesem Zeitpunkt 68 Jahre alt – sei er „völlig überrascht“ gewesen.

Auf seinem Weg habe er es manchmal vermisst, pastoralen Dienst in einer Pfarrei zu leisten. Für ihn sei jedoch immer wichtig gewesen, einen festen Platz in der Liturgie, also der Messfeier, zu haben. Und seine seelsorglichen Aufgaben habe er trotzdem wahrnehmen können - nur eben nicht an einen festen Ort gebunden. „Dadurch habe ich mich in meiner Aufgabe als Priester nie entfremdet gefühlt.“

Auf die sieben Jahre als Weihbischof blickt der Emeritierte glücklich zurück. „Ich bin für die letzten Jahre mit Dankbarkeit erfüllt“, erzählt er lächelnd. Für seinen neuen Lebensabschnitt im Ruhestand habe er sich noch nicht allzu viel vorgenommen. Seiner Leidenschaft fürs Kochen wolle er verstärkt nachgehen. Daneben bleibe auch noch Zeit für den ein oder anderen Krimi.

 

 


Letzte Dinge regeln

Ein Vortrag bei der EUTB widmete sich der Patientenverfügung

Die Patientenverfügung der Malteser Deutschland; Bildquelle: Malteser
Die Patientenverfügung der Malteser Deutschland; Bildquelle: Malteser

 

22.04.2024

 

(Seelze/mhd) - Diese Frage stellt sich niemand gerne: Wer entscheidet über mein Leben, wenn ich nicht mehr selbst entscheiden kann? Für solche Fälle gibt es die Patientenverfügung. Darüber sprach Antje Doß, Hospizkoordinatorin der Malteser in Hannover und Fachkraft Palliative Care, am Donnerstagabend, 18. April 2024, bei der „Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB)“ der Malteser in Seelze.

 

2009 hat der Deutsche Bundestag das Betreuungsrecht verändert und eine gesetzliche Regelung zu Patientenverfügungen beschlossen. Eine solche Verfügung wird verstanden als freiwillige schriftliche Erklärung eines Volljährigen für den Fall, dass er nicht mehr einwilligungsfähig ist. Mit Hilfe der Patientenverfügung kann man also im Voraus bestimmen, welche medizinischen Maßnahmen man in einem solchen Falle noch wünscht.

 

Vorformulierte Patientenverfügungen gibt es inzwischen jede Menge. Viele Organisationen haben ein solches Formular herausgegeben, darunter auch die Malteser. Auf Grundlage eines christlichen Menschenbildes kann sich der Unterzeichner darin zwischen unterschiedlichen Optionen entscheiden, aber verschiedene Passagen auch frei formulieren.

 

Ein schwieriges Thema also, das aber dennoch mehr als ein Dutzend Interessierte zu Antje Doß‘ Vortrag lockte. Einfühlsam und mit vielen Beispielen gewürzt führte die erfahrene Hospizkoordinatorin die Zuhörer durch das Formular der Patientenverfügung und sparte dabei nicht mit Kommentaren. Eine einmal unterschriebene Verfügung sei zwar gültig bis zum Widerruf, so Doß. Dennoch empfiehlt sie, das Dokument regelmäßig zu überprüfen und dann jeweils neu zu unterschreiben. Missverständnisse und Zweifel über den Willen der betroffenen Person kann man auch damit nicht ganz ausschließen, ab zumindest minimieren.

 

Doß sprach auf Einladung von Alina Ryabukha und Annika Palmtag in der Seelzer Beratungsstelle der EUTB, die sich seit Januar 2023 in der Stadtgeschäftsstelle der Malteser in der Ebertstraße 2 findet. Dort haben die beiden erfahrenen Beraterinnen ein offenes Ohr für die unterschiedlichsten Bedürfnisse, Sorgen und Nöte von Menschen mit (drohender) Behinderung oder Teilhabebeeinträchtigung und deren Angehörige.

 

Der Malteser Hilfsdienst Deutschland hält eine aktuelle Version seiner Patientenverfügung mit allen Änderungen im Betreuungsrecht, die seit dem 1. Januar 2023 gelten, auf seiner Homepage bereit. Vordrucke zur Patientenverfügung sowie zur Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung können dort heruntergeladen oder digital ausgefüllt werden. Auch die Bestellung von gedruckten Exemplaren ist möglich.

 

Die Malteser-Patientenverfügung im Internet:

www.malteser-patientenverfuegung.de

 

 

 

 


„Inspirationen für Ehrenamtliche“

Forum Engagement will Ideenbörse für Engagierte in den Gemeinden bieten

Foto: privat
Foto: privat

20.04.2024

 

Das Forum Engagement am 27. April möchte eine Ideenbörse für Engagierte in den Gemeinden bieten. Anmeldungen sind noch möglich.

 

Von Simone Bastreri

 

(Trier/sb/bt) – Eine Ideenbörse für Menschen, die sich in ihren Gemeinden einbringen und engagieren wollen: So versteht sich die das „Forum Engagement“, eine Zusatzveranstaltung der Heilig-Rock-Tage am Samstag, 27. April. Von 9.30 bis 16 Uhr werden die Caféteria und andere Orte im Bischöflichen Generalvikariat in Trier zu „Denkräumen“, in denen Ehrenamtliche neue Impulse für ihre Arbeit bekommen und sich mit Gleichgesinnten austauschen und in Kontakt kommen können.


„Chag Pessach Sameach ve Kasher!“

Bischofsrat der Nordkirche sendet Segenswünsche zum Pessach-Fest

 

21.04.2024

 

Zum Beginn des am Montag (22. April 2024) beginnenden Pessach-Festes hat der Bischofsrat der Nordkirche allen Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft Segenswünsche gesendet.

 

(Schwerin/Hamburg/Schleswig/Greifswald/dds) - Ab Montag (22. April 2024) feiern Jüdinnen und Juden weltweit das Pessach-Fest, mit dem acht Tage lang an die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei erinnert wird. Dazu hat der Bischofsrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) allen Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern von Herzen kommende Segenswünsche gesendet. 

 

Beschämt angesichts von Empathielosigkeit gegenüber jüdischen Leid

Das Fest fällt in schwere Zeiten. „Innerhalb kürzester Zeit wurde Israel zum zweiten Mal auf abscheuliche Weise angegriffen. Die entsetzlichen Verbrechen, die islamistische Terroristen am 7. Oktober in Israel begangen haben, liegen noch immer wie ein schwerer Schatten auch über den jüdischen Gemeinden in Deutschland. Die Empathielosigkeit, die Jüdinnen und Juden angesichts solch unsäglicher Gewalt weltweit erlebt haben, beschämt auch uns als christliche Kirche.“, schreiben Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck Kirsten Fehrs, die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein Nora Steen und der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern Tilman Jeremias in dem Brief des Bischofsrates an die jüdische Gemeinschaft. 

 

Sorge vor rapiden Anstieg antisemitischer Angriffe

Angst, Wut, Verzweiflung und Erinnerungen an die dunkelste Zeit seien in bestürzender Weise auch für Jüdinnen und Juden in Europa zurück, heißt es in dem Schreiben. „Fassungslos und mit großer Sorge registrieren wir den rapiden Anstieg antisemitischer Angriffe - zugleich aber ist für uns klar: Gemeinsam mit vielen weiteren gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren sprechen wir uns als Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland sowohl gegenwärtig wie zukünftig und wie wiederholt auch in der Vergangenheit gegen jede Form von Judenfeindschaft aus.“, betonen die Mitglieder des Bischofsrates. 

 

Schutz des jüdischen Lebens in die Länderverfassungen aufnehmen

Der Bischofsrat, der von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt geleitet wird,  erinnert in dem Schreiben an sein gemeinsames Wort gegen Antisemitismus auf der Novembertagung der Landessynode im vergangenen Jahr. Darin hatte der Bischofsrat ausdrücklich das Bestreben der Landesregierung von Schleswig-Holstein unterstützt, den Schutz jüdischen Lebens in die Verfassung aufzunehmen, wie es in der Hansestadt Hamburg seit Anfang 2023 der Fall ist. „Als Bischofsrat setzen wir uns dafür ein, dass Mecklenburg-Vorpommern diesem Bestreben folgen möge. Wir hoffen sehr, dass die Schritte zu einer entsprechenden Initiative des Landtages Mecklenburg-Vorpommerns gut vorankommen.“, so die Landesbischöfin, die Bischöfinnen und der Bischof. 

 

Beten für die Rückkehr aller Geiseln aus Gefangenschaft der Hamas

Antisemitismus klar entgegenzutreten und die unverbrüchliche Liebe und Treue Gottes zu seinem Volk Israel und die bleibende Verbundenheit mit ihm zu bezeugen, sei das Ziel im gesamten Gebiet der Nordkirche und darüber hinaus, so vier Unterzeichnenden. „Wir hoffen und beten für die Rückkehr aller israelischen und ausländischen Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas. Im Gedenken des Pessach-Festes an die Leidensgeschichte der Bedrückung und Zwangsarbeit und die göttliche Befreiung davon beten wir dafür, dass der Ewige den Staat Israel und alle seine Bürgerinnen und Bürger beschützen und bewahren möge.“, betonen die Mitglieder des Bischofsrates und wünschen den Mitgliedern der jüdischen Gemeinden zwischen Rostock und Pinneberg, Hamburg und Flensburg von Herzen ein frohes Pessach-Fest: „Chag Pessach Sameach ve Kasher!“

 

Hintergrund Pessach

Das Pessach-Fest gehört zu den wichtigsten jüdischen Feiertagen. Pessach (hebräisch „Vorüberschreiten“) erinnert an den Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten. Mit der Befreiung aus der Sklaverei, vom der das 2. Buch Mose erzählt, beginnt die Geschichte des Volkes Israel. In diesem Jahr beginnt Pessach am Montagabend (22. April 2024) und endet nach acht Tagen (30. April 2024).

Da die Israeliten aus Ägypten aufbrachen, hatten sie keine Zeit, den Teig für ihr Brot zu säuern. Deshalb verzehren Juden während des Pessach-Festes nichts, was mit Säuerndem zubereitet wurde. Darunter fallen die Getreidesorten Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, oder Dinkel, die mehr als 18 Minuten im Wasser waren. Erlaubt ist nur ungesäuertes Brot (Matze oder Mazza), das Knäckebrot ähnelt. Daher beginnt das Familienfest mit einem Hausputz, zudem müssen alle gesäuerten Lebensmittel wie Sauerteigbrot oder Nudeln rechtzeitig aufgegessen oder verschenkt werden. Viele Familien haben sogar ein Pessach-Geschirr, das nie mit gesäuertem Essen in Berührung kommen darf und das nur zu Pessach benutzt wird. 

 

 


Landessynode nimmt explizites Diskriminierungsverbot in die Grundordnung auf

Die Synodalen beschließen Verwaltungsreform und die Gründung einer Immobilienplattform

 

21.04.2024

 

(Karlsruhe/Bad Herrenalb/ekiba) - Mit einem deutlichen Zeichen gegen Hass und Diskriminierung sowie wichtigen Entscheidungen für die anstehenden Transformationsprozesse endete am Samstag die Frühjahrssynode der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die Synodalen nahmen ein explizites Diskriminierungsverbot in ihre Grundordnung auf und beschlossen, eine Erklärung zu den Europa- und Kommunalwahlen herauszugeben. Darüber hinaus bereitete das Kirchenparlament den Weg für eine Verwaltungsreform und die Digitalisierung.

 

„In Zeiten von Hass und Hetze brauchen wir Distanz von extremistischen Strömungen und nehmen das ausdrücklich in die Grundordnung hinein“, begründete Synodalpräsident Axel Wermke am Freitag die Entscheidung, die landeskirchliche Verfassung zu ändern. Zwar beinhaltete die Grundordnung schon bisher in Artikel 2 ein allgemeines Diskriminierungsverbot in Form einer theologischen Grundaussage. In der Neufassung wurde dieses Verbot aber konkretisiert, indem explizit eine diskriminierende Behandlung etwa aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität oder einer rassistischen Zuschreibung untersagt wird.

„Klare Kante gegen Populismus und Extremismus“ zeigen die Synodalen zudem vor den kommenden Wahlen. Dafür beschlossen sie am Freitag, im Mai eine gemeinsame Erklärung mit dem Diözesantrat der Erzdiözese Freiburg zu veröffentlichen. „Bei der anstehenden Europa- und Kommunalwahl sind Erfolge gerade extremistischer Parteien zu befürchten. Dies kann christliche Kirchen nicht unberührt lassen“, heißt es in der Begründung.

Um die Arbeit der Landeskirche für die Zukunft gut aufzustellen, beauftragten die Synodalen zum Abschluss ihrer Tagung außerdem eine Verwaltungsreform und weitere Digitalisierungsprojekte. Anstelle der bisher kleinteiligen Struktur von derzeit 14 Verwaltungseinheiten soll es perspektivisch drei zentrale Dienstleistungszentren geben, die für den Kontakt in die Fläche durch Nebenstandorte ergänzt werden. Durch diese Neustrukturierung seien perspektivisch bis zum Jahr 2032 Personal- und Sachkosten in Höhe von mindestens 30 Prozent einzusparen.  

Ähnliches gilt für die weitere Digitalisierung. Standardisierung und möglicher Datenaustausch sollen eine finanzielle und personelle Entlastung bringen. Die Digitalisierung sei dabei kein Selbstzweck, sondern geschehe mit dem Ziel, „mehr Freiräume für die wesentlichen Aufgaben, insbesondere die Verkündigung des Evangeliums, zu schaffen“, heißt es in dem Beschluss. Um beide Prozesse in den kommenden Jahren umzusetzen, bedarf es zunächst Investitionen. Dieser Aufwand finanzieller Mittel ist allerdings bereits in den notwendigen Sparmaßnahmen bis 2032 mitbedacht worden. Der Haushalt der Landeskirche betrug im Jahr 2022 rund 500 Millionen Euro. Sie muss bis zum Jahr 2032 rund 30 Prozent Kosten einsparen.

 

Auch über den aktuellen Zwischenstand des Transformationsprozesses 2032 ließen sich die Synodalen auf ihrer Frühjahrstagung informieren. In dessen Umsetzung müssen nun bis zur Aufstellung des nächsten Doppelhaushaltes im Jahr 2025 weitere Priorisierungen getroffen werden. Dabei gehe es darum zu entscheiden, welche Aufgaben auch in Zukunft noch von der Landeskirche wahrgenommen werden können. Und auch die Zukunft der kirchlichen Gebäude ist ein intensiv betrachtetes Thema gewesen. „Wir werden uns von Immobilien trennen müssen, die nicht mehr zu halten sind“, sagte Axel Wermke in diesem Zusammenhang und betonte zugleich: „Es muss aber weiter Räume der Begegnung geben, das kann in ökumenischer Trägerschaft oder auch mit Kommunen oder Vereinen zusammen sein.“ 

Dass die Kirche ihre Gebäude nicht einfach veräußern möchte, sondern „Kirchenland in Kirchenhand“ halten möchte, zeigt der Beschluss, eine landeskirchliche Immobilienplattform zu gründen.

Ziel und Zweck der Immobilienplattform ist es, kirchliches Vermögen im innerkirchlichen Kreislauf zu halten, die Werte zu steigern und dauerhafte Erträge für die kirchliche Arbeit zu erwirtschaften.

Im Rahmen ihrer fünftägigen Sitzung haben sich Kirchenparlamentarier außerdem in einem Schwerpunkttag mit der Studie „Jugend zählt 2“ beschäftigt. Die im Februar erschienene Studie gibt Einblicke in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg und ihrer Diakonie. Sie verdeutlicht unter anderem die große Bandbreite evangelischer Angebote für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus wurden in einem Podiumsgespräch erneut die Ergebnisse der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt beleuchtet. Der Landeskirchenrat hatte am Mittwoch beschlossen, drei zusätzliche Stellen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zu schaffen. Zwei Stellen sollen vorrangig im Nord- und Südbereich der Landeskirche die Gemeinden, Bezirke und Dienstgruppen in den Themen Prävention und Intervention unterstützen. Die dritte Stelle soll die Stabsstelle sexualisierte Gewalt im Evangelischen Oberkirchenrat verstärken. Für diese drei Stellen werden gut 300.000 Euro jährlich in den kirchlichen Haushalt eingestellt.  

 

Die nächste Synode der Evangelischen Landeskirche in Baden wird im kommenden Herbst stattfinden. Auf ihr werden sich die Teilnehmer dann unter anderem mit einer Änderung des Leitungs- und Wahlgesetzes beschäftigen. Die nächste Kirchenwahl wird Ende Dezember 2025 stattfinden.

 

 


Einsatz für Vielfalt und Nachhaltigkeit

Koblenzer Kinder und Jugendliche beteiligen sich an bundesweiter Aktion

Die Pfadfinder*innen des DPSG Stamms Castell aus Koblenz-Niederberg. Foto: Julia Fröder
Die Pfadfinder*innen des DPSG Stamms Castell aus Koblenz-Niederberg. Foto: Julia Fröder

21.04.2024

 

In nur drei Tagen etwas Großes, Nachhaltiges und Soziales auf die Beine zu stellen ist das Ziel der bundesweiten 72-Stunden-Aktion (18. bis 21. April) - Auch in Koblenz beteiligen sich zahlreiche Gruppen.

 

Von Julia Fröder

 

(Koblenz/jf)– In nur drei Tagen etwas Großes, Nachhaltiges und Soziales auf die Beine zu stellen, das ist das Ziel der bundesweiten 72-Stunden-Aktion (18. bis 21. April), einem Sozialprojekt vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Verbänden. Auch in Koblenz beteiligen sich zahlreiche Gruppen mit unterschiedlichen Projekten. Zwei werden im Folgenden exemplarisch vorgestellt:  


himmelwärts und erdverbunden: Der Podcast: Heilig-Rock-Tage in Trier – ein Fest für alle

Kulturzelt der Heilig-Rock-Tage. Foto: Inge Hülpes / Bistum Trier
Kulturzelt der Heilig-Rock-Tage. Foto: Inge Hülpes / Bistum Trier

19.04.2024

 

In der aktuellen Folge des Podcast “himmelwärts und erdverbunden” stellt Inge Hülpes die Heilig-Rock-Tage, das Trierer Bistumsfest, als Fest für alle vor.

 

Von Inge Hülpes

 

(Trier/ich) - Zehn Tage, vom 12. bis 21. April, feiert das Bistum Trier sein jährliches großes Fest: die Heilig-Rock-Tage. Nein, kein Musikfestival; benannt ist das Fest nach dem Heiligen Rock, der bekanntesten Reliquie im Trierer Dom. Nach alter Tradition soll der Heilige Rock das Gewand Jesu von Nazareth sein. Wie auch immer: Bei den Heilig Rock-Tagen feiern Kita-Kinder, Ehejubilare, Menschen mit Beeinträchtigungen, Jugendliche, Ordensleute, queere Menschen – und alle, die Lust darauf haben. Wie Inge Hülpes im Podcast "himmelwärts und erdverbunden" sagt: Ein Fest, bei dem Glauben und Kultur auf Tuchfühlung miteinander gehen und das zeigt, dass Glauben mehr ist als das Amen in der Kirche.  

 


„Gott ist immer bei dir!“ - 5.000 Kita-Kinder besuchen die Heilig-Rock-Tage und bringen Leben in den Dom

Die Kinder beten im Dom das Vaterunser. Foto: Simone Bastreri
Die Kinder beten im Dom das Vaterunser. Foto: Simone Bastreri

Jungen und Mädchen aus katholischen Kindertageseinrichtungen besuchten anlässlich der Heilig-Rock-Tage in Trier die älteste Stadt Deutschlands.

 

Von Simone Bastreri

 

(Trier/sb) – Gemeinsam die Reise nach Trier antreten, dort in Trommelworkshops, im Erzählzelt oder beim Mitmachkonzert etwas Neues erleben, den großen Trierer Dom bestaunen und dann mit einem waschechten Bischof Gottesdienst feiern: Das erwartet Kita-Kinder aus allen Regionen des Bistums jedes Jahr an zwei Tagen während des zehntägigen Bistumsfest, den Heilig-Rock-Tagen. Rund 5.000 Kinder im Vorschulalter begrüßen die Organisatoren der Abteilung Kindertagesstätten am 16. und 17. April in Trier. So etwa eine zehnköpfige Gruppe der städtischen Kita Merzig-Merchingen im Saarland. Obwohl das Wetter an diesem ersten Kita-Tag nicht recht mitspielen wollte, kamen die Kinder beim Mitmachkonzert mit „Eddi Zauberfinger“ im großen Zelt vor dem Dom in Schwung. Schon zum vierten Mal seien sie mit dabei, denn es sei immer wieder ein schönes Erlebnis, berichtet Lisa Langenfeld, die schon seit über 30 Jahren als Erzieherin arbeitet. David, der mit 12 weiteren Vorschulkindern aus der Kita Heiliger Karl Lwanga aus Oberemmel gekommen ist, fand besonders den Trommelworkshop cool.  



Startschuss für viele gute Taten

„Uns schickt der Himmel“: Dritte bundesweite Sozialaktion der katholischen Jugend will die Welt ein Stück besser machen.

Foto: BDKJ-Bundesstelle/Achim Pohl
Foto: BDKJ-Bundesstelle/Achim Pohl

19.04.2024

 

(Düsseldorf/bdkj) -  Am Donnerstag, 18.04.2024, um 17:07 Uhr ist der Startschuss für die „72-Stunden-Aktion“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gefallen. Bundesweit engagieren sich 2.700 Aktionsgruppen drei Tage in sozialen Projekten und setzen sich dabei für eine solidarische Gesellschaft ein. Nach 2013 und 2019 findet aktuell vom 18.-21. April 2024 zum dritten Mal die Sozialaktion des BDKJ und seiner Jugendverbände statt. Und das nicht nur in allen 27 deutschen Bistümern, sondern auch in fünfzehn internationalen Ländern. Aus dem hohen Norden Deutschlands, Harrislee bei Flensburg bis ganz in den Süden nach Hogar las Parras in Chile.  
 
„In 72 Stunden die Welt ein kleines bisschen besser machen. Dass ist das Ziel der 2.700 Aktionsgruppen, die bis Sonntag um 17:07 Uhr viele gute Taten vollbringen werden“, betonte BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher.  

„Wir freuen uns, dass überall in Deutschland junge Menschen zeigen, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bereit sind, für eine solidarische Gesellschaft einzustehen und anzupacken“, ergänzte BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun

Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, unterstützt die BDKJ-Sozialaktion als Schirmpatin: „Die 72-Stunden-Aktion macht sichtbar, was Millionen von Menschen in ihrer Freizeit tun: Sie engagieren sich ehrenamtlich. Ein herzlicher Dank an all die jungen Menschen für ihren Einsatz – und das nicht nur 72 Stunden lang, sondern jeden Tag aufs Neue. Mit eurem Engagement stärkt ihr den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und tragt dazu bei, unsere Welt ein Stück besser zu machen“.  

„Die 72-Stunden-Aktion ist ein kraftvolles Zeugnis dafür, wie junge Menschen mit Engagement und Kreativität einen positiven Wandel in unserer Gesellschaft bewirken können. Durch ihre Projekte zu Themen wie Gerechtigkeit, Klimaschutz und sozialer Raumgestaltung geben sie mit ihrem freiwilligen Dienst der christlichen Nächstenliebe ein konkretes Gesicht. Sie zeigen uns nicht nur, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, sondern auch, dass sie fähig sind, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburger Bischof und Schirmpate der Aktion Georg Bätzing. Er betonte heute: „Gemeinsam machen die jungen Menschen deutlich, dass die Gesellschaft auf uns als Kirche zählen kann. Ich bin stolz auf alle, die mitmachen und bin gespannt, was bis Sonntag alles das Licht der Welt erblicken wird.  
 

Die 72-Stunden-Aktion „Uns schickt der Himmel“ ist die bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände. Vom 18. bis zum 21. April 2024 machen dabei 2.700 Aktionsgruppen in 72 Stunden die Welt ein Stück besser. Weitere Informationen im Web: www.72stunden.de. Hauptunterstützer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Bischofskonferenz, das Bischöfliche Hilfswerk Misereor und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. Das Hilfswerk Renovabis unterstützt die internationalen Aktivitäten im Rahmen der Aktion. 

 

 


E-Learning-Modul ermöglicht flexible Fortbildung: Nordkirche baut Präventionsangebot aus

 

18.04.2024

 

Die Nordkirche hat ein E-Learning-Modul für Fortbildung zur Prävention sexualisierter Gewalt vorgestellt. Von dem Angebot profitieren insbesondere Ehrenamtler sowie Mitarbeitende an kleineren Standorten und Einrichtungen.

 

(Hamburg/Schleswig/Meldorf/ck) - Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) intensiviert die Schulung von Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen in der Prävention sexualisierter Gewalt. Nach rund zweijähriger Entwicklungsarbeit kann das E-Learning Basismodul zur Prävention sexualisierter Gewalt nordkirchenweit zeitlich und räumlich flexibel eingesetzt werden. 

 

Zusätzliches Angebot

„Das ist die Stärke unseres E-Learnings: Es vermittelt zugänglich und niedrigschwellig erstes Wissen zur Prävention sexualisierter Gewalt. Damit können wir Mitarbeitende und Ehrenamtliche erreichen, die sonst kaum Zugang zum Thema haben“, sagt Rainer Kluck, Leiter der Stabsstelle Prävention – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt. „Das Grundlagenwissen zu sexualisierter Gewalt des E-Learning kann mehr Sicherheit geben für unklare Situationen. Es soll zu mehr Aufmerksamkeit für risikoreiche Situationen führen und Orientierung geben für Handeln in Gefährdungssituationen.“ 

 

Grundlagenvermittlung  

Das E-Learning ist ein computergestütztes Lernprogramm, in dem in 1,5 bis 2 Stunden Schritt für Schritt Grundlagen zur Prävention von sexualisierter Gewalt vermittelt werden. Mit einem Zugangscode können Mitarbeitende und ehrenamtliche Mitarbeitende das Programm starten und erfahren Klick für Klick mehr. Quiz-Elemente festigen den Wissenserwerb. Am Ende erhalten Teilnehmende und Dienststelle eine Teilnahmebestätigung. Ein pdf-Dokument zum Download ermöglicht nach Abschluss das Nachlesen der Inhalte.

 

Idee und ausgiebige Tests im Kirchenkreis Dithmarschen 

Die Idee zu dem E-Learning-Projekt entstand im Kirchenkreis Dithmarschen, es folgten Konzeption, Ausarbeitung und Entwicklung gemeinsam mit dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, der Stabsstelle Prävention der Nordkirche und dem kirchennahen IT-Dienstleister KAIT GmbH in Meldorf. Im Programm steckt bereits eine Pretest-Phase in den Kirchenkreisen: „Das Feedback von vielen Mitarbeitenden ist zur Optimierung der Endversion genutzt worden“, berichtet Jenny Nehrdich, Präventionsbeauftragte im Kirchenkreis Dithmarschen. Inzwischen haben bei uns bereits 1200 Personen aus den Bereichen Verwaltung, Kirchengemeinderat, Kindertagesstätten und Diakonie am E-Learning teilgenommen.“ 

 

Modul wird regional angepasst 

Nun steht das E-Learning zur Anwendung in der Nordkirche bereit. Das Programm kann jeweils mit lokalen Kontakten und Ansprechstellen angepasst werden. Kirchenkreise und Hauptbereiche entscheiden über die individuelle Übernahme und lokale Verbreitung. 

Aktuell wird das E-Learning Basismodul den über 350 Mitarbeitenden im Landeskirchenamt zur Verfügung gestellt, Ende April erhalten die Mitglieder der Landessynode einen persönlichen Zugang.

 

Rückfragen zum E-Learning: info@praevention.nordkirche.de

 

Fragen zur Kommunikation der Stabsstelle Prävention: 
Christiane Kolb,
 christiane.kolb@praevention.nordkirche.de

 

 

Website der Stabsstelle Prävention – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt: 
www.kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de


Evangelische Landeskirche schafft drei neue Stellen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

Intensives Podiumsgespräch zur ForuM-Studie auf der Landessynode

18.04.2024

  

(Karlsruhe/Bad Herrenalb/ekiba) - Im Rahmen ihrer Landessynode veranstaltete die Evangelische Landeskirche in Baden am Mittwochabend, 17. April, im Haus der Kirche in Bad Herrenalb ein Podiumsgespräch zu den Ergebnissen der ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in der Evangelischen Kirche und Diakonie. Am Mittag zuvor hatte der Landeskirchenrat beschlossen, drei neue Stellen für den Bereich zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zu schaffen.

 

Es war ein intensiver Austausch, den die badische Landesbischöfin Heike Springhart, die Kirchenpräsidentin der Pfalz, Dorothee Wüst, Nancy Janz vom Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD, Urs Keller als Vorstandsvorsitzender der Diakonie Baden und Bernd Lange (Stabsstelle Schutz vor Sexualisierter Gewalt der Evangelischen Landeskirche in Baden) am Mittwoch gemeinsam mit den Synodalen im Laufe des knapp zweistündigen Abends erlebten. Dabei waren die Richtungen, aus denen sich die Gesprächsteilnehmer dem Thema unter der Moderation von Juliane Langer näherten, vielschichtig und die Sichtweisen bei den einzelnen Punkten unterschiedlich. Während Nancy Janz als Sprecherin der Betroffenenvertretung gar nicht mal so sehr die Ergebnisse der Studie schockiert hätten, sondern eher der Umgang und die Reaktionen aus den kirchlichen Kreisen, berichtete Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst von ihren ambivalenten, innerkirchlichen Erfahrungen. Da habe es einerseits Kolleginnen und Kollegen gegeben, für die eine Welt zusammengebrochen sei. Andererseits habe es immer noch die Reaktion gegeben: Das betrifft uns nicht.

 

Zum Thema Aktenrecherche, das nach der Veröffentlichung der Studie zu Kritik geführt hatte, war es der Landesbischöfin Heike Springhart wichtig zu betonen, „dass das Studiendesign nach und nach angepasst wurde und dass zu keinem Zeitpunkt Akten von irgendeiner Landeskirche angefordert wurden, sondern dass die Landeskirchen aufgefordert waren, Fragebögen auszufüllen und da gab es Verzögerungen bei einzelnen Landeskirchen“.

 

Gesprochen wurde auch darüber, was sich verändert hat seit der Veröffentlichung der Studie. Es gebe laut Heike Springhart die Beobachtung, dass sich Menschen nun vermehrt melden. Diakonie-Geschäftsführer Urs Keller unterstrich dies mit einer Zahl. Im Jahr 2023 habe es zwei Meldungen gegeben. „Jetzt haben wir schon zwölf.“

 

Über die praktische Vorgehensweise, wenn sich Betroffene beispielsweise über das Vertrauenstelefon der Landeskirche melden, berichtete Bernd Lange. „Das geschieht immer in Absprache mit den Betroffenen.“ Das betreffe letztendlich auch die Entscheidung, ob beispielsweise bei zurückliegenden Fällen ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Ein ähnliches Vorgehen gelte für die pfälzische Landeskirche, die laut Wüst bemüht sei, ein Verfahren zu entwickeln, in der Betroffene bestmöglich begleitet werden, „aber dabei stets Herr des Verfahrens“ bleiben. „In Baden haben wir im letzten Jahr beschlossen, dass es Fürsorgeleistungen gibt für Menschen, die in ein Verfahren gehen und die sich für die Begleitung anwaltlicher Art entscheiden. Wir gehen als Landeskirche auch in die Verantwortung dafür, dass so eine Begleitung auch finanziert werden kann“, sagte Heike Springhart.

 

Blieb am Ende noch der Blick auf die weiteren Konsequenzen und die Notwendigkeiten, die sich aus der Studie ergeben. „Ich glaube, es gehört zu den evangelischen Spezifika, dass wir nicht unterscheiden zwischen den nicht vorhandenen Machtunterschieden im Blick auf die Situation vor Gott und den de facto existierenden Asymmetrien auch in einer Seelsorgekonstellation. Selbst wenn es kein hierarchisches Verhältnis gibt, gibt es durch die Rollensituation eine Machtasymmetrie. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir Evangelischen ein Problem damit haben, uns diese Macht zuzugestehen und damit auch verantwortlich mit ihr umzugehen.“ Mit einem persönlichen Appell beendete schließlich die Betroffenensprecherin Nancy Janz den Abend: „Ich wünsche mir von der Kirche, dass sie berührbar ist.“

 

 

Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden tagt noch bis kommenden Samstag, 20. April, im Haus der Kirche in Bad Herrenalb. 


Den Kaiserdom zu Speyer in seiner ganzen Größe verstehen

Neuerscheinung des Dombuchs „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“

Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ von Peter Schappert gilt als Einstiegs- und Standardwerk über die größte erhaltene romanische Kirche Europas. Die Neuerscheinung wurde grundlegend überarbeitet und neu bebildert. Das „Dombuch“ mit 128 Seiten erscheint zweisprachig in deutscher und englischer Sprache im Pilgerverlag. Es ist ab sofort im Buchhandel zum Preis von 28,95 Euro erhältlich. Bei der Buchvorstellung im Kaiserdom sind von rechts zu sehen: Der Buchautor Peter Schappert, Friederike Walter, Leiterin des Kulturmanagements beim Domkapitel sowie Marco Fraleoni, Leiter des Pilgerverlags. (Bildnachweise: Pilgerverlag)

18.04.2024

 

(Speyer/pv) - Mit der Neuerscheinung „Der Dom zu Speyer – Gebaut für Gott und Kaiser“ komplettiert der Pilgerverlag wieder sein Verlagsprogramm. Die zwischenzeitlich vergriffene Vorausgabe mit gleichem Titel von Autor Peter Schappert gilt als wichtiges Einstiegs- und Standardwerk über den Kaiserdom zu Speyer.

Neuerscheinung wurde komplett überarbeitet und neu bebildert
Die ab sofort erhältliche Neuerscheinung des „Dombuchs“ wurde grundlegend überarbeitet und ebenfalls neu mit hochwertigen Architekturfotografien bebildert. Ergänzend zum überarbeiteten Vorwort wurden ein Kapitel über den Kaisersaal, ein Domkalender mit den wichtigsten historischen Daten und Fakten sowie eine Kurzvorstellung des Autors hinzugefügt.

 


5 Jahre nach Registrierung: GZSZ-Star spendet Knochenmark

Schauspieler Timur Ülker gibt Patient mit seinem Einsatz zweite Lebenschance Credit: Timur Ülker
Schauspieler Timur Ülker gibt Patient mit seinem Einsatz zweite Lebenschance Credit: Timur Ülker

17.04.2024

 

(Köln/dkms) - „Ich würde es jederzeit wieder machen“, sagt Timur Ülker (RTL „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ / GZSZ) nach seiner Knochenmarkspende, die vor einiger Zeit in Dresden stattgefunden hat. Mit der Spende schenkte der Schauspieler einem an Blutkrebs erkrankten Patienten eine neue Chance auf Leben. Für den 34-Jährigen war dies eine echte Herzensangelegenheit – gemeinsam mit dem GZSZ-Team der UFA Serial Drama und RTL macht er schon seit Jahren auf die Arbeit der DKMS aufmerksam.

2019 hatte er sich bei einer Registrierungsaktion im Filmpark Babelsberg als potenzieller Lebensretter registriert, genau wie weitere 500 engagierte Menschen. Knapp fünf Jahre später ist er nun der erste von ihnen, der tatsächlich spenden konnte. 

 


DNK/LWB-Vorsitzende trifft Papst Franziskus

Schöpfungsfest, Einsatz für Frieden und gemeinsames Abendmahl

 

 

17.04.2024

 

(Schwerin/Hannover/Rom/fh/dnk-lwb) - Mit einem Gespräch mit Papst Franziskus endete heute die Begegnungsreise der Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) in Rom. Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, traf den Papst am Rande der Generalaudienz.

In einem kurzen Austausch dankte sie dem Heiligen Vater für seinen wichtigen und kontinuierlichen Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung. „Ich habe das auch deshalb angesprochen,“ so Kühnbaum-Schmidt, „weil ich die offizielle Aufnahme eines Festes der Schöpfung in den liturgischen Kalender aller christlichen Kirchen, wie es kürzlich bei einem ökumenischen Treffen in Assisi diskutiert wurde, für eine große Chance halte, die Theologie und Spiritualität der Schöpfung weiter zu vertiefen.“

Ebenso betonte die Vorsitzende in ihrem Austausch mit dem Papst die wichtige Aufgabe, die Christinnen und Christen weltweit in ihrem Engagement für den Frieden in der Welt und für die Unterstützung von Armen und Marginalisierten gemeinsam haben und wahrnehmen müssen.

Weiter ging sie auf die Frage des gemeinsamen Abendmahls ein: „Ich habe die Sehnsucht der Gläubigen nach sichtbaren Zeichen der Einheit betont.“ Bei allen ihren Gesprächen in Rom war es der Landesbischöfin wichtig hervorzuheben, „dass wir im Bemühen um weitere Verständigung nicht nachlassen dürfen, um die schmerzhafte Trennung am Tisch des Herrn zu überwinden.“ Es gelte, die gemeinsamen Anstrengungen zu intensivieren und insbesondere beim gemeinsamen Verständnis der sichtbaren Einheit der Kirche voranzukommen.

„Im Mittelpunkt der Begegnungen im Vatikan stand der intensive Austausch mit Kurt Kardinal Koch“, so Kühnbaum-Schmidt. „Die Begegnung mit Papst Franziskus war auf dem Hintergrund dieses Gespräches eine besondere Ehre und Freude. Ich habe sie auch verstanden als ein Zeichen der Wertschätzung für die ökumenischen Gespräche und Dialoge zwischen römisch-katholischer und lutherischer Kirche. Die Aufmerksamkeit und freundliche Zugewandtheit des Papstes haben mich berührt und bewegt. Und ich hoffe sehr, dass die ökumenischen Gespräche und Kontakte auf allen Ebenen zu einem immer besseren Verständnis füreinander und vertiefter Gemeinschaft in Christus führen.“

Vor der Begegnung mit Papst Franziskus fanden während der Reise bereits vertrauliche Gespräche mit Kurt Kardinal Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, sowie mit Msgr. Armando Matteo und Msgr. John Joseph Kennedy, Mitarbeitende im Dikasterium für die Glaubenslehre, statt. Dabei ging es u. a. um das im Jahr 2030 bevorstehende 500. Jubiläum der Confessio Augustana, das Verständnis von Synodalität und der lutherisch-katholischen Beziehungen auf internationaler Ebene.

Während der Reise vom 15. bis 17. April 2024 traf die Vorsitzende auch die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) sowie Studierende und Stipendiatinnen und Stipendiaten des DNK/LWB am Centro Melantone. Außerdem kam es zu einer Begegnung mit der Gemeinschaft Sant’Egidio.

 

Hintergrund

Die Begegnungsreise setzt eine Reihe ökumenischer Treffen fort und stärkt den engen Kontakt zwischen den deutschen lutherischen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche. Teilnehmende waren: Die Vorsitzende des DNK/LWB, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, der Geschäftsführer des DNK/LWB, OKR Norbert Denecke, sowie der Referent für Theologische und Ökumenische Grundsatzfragen des DNK/LWB, OKR Dr. Oliver Schuegraf.

 

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund (LWB), die über 10 Millionen Gemeindeglieder umfassen. Aufgabe des DNK/LWB ist es, die Beziehungen der deutschen Mitgliedskirchen zum LWB zu koordinieren und dessen Arbeit zu begleiten und zu fördern. Vorsitzende des DNK/LWB ist Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Nordkirche), Stellvertretender Vorsitzender ist OKR Michael Martin (Ev.-Lutherische Kirche in Bayern). Die Geschäftsstelle des DNK/LWB in Hannover leitet Oberkirchenrat Norbert Denecke.

 

Der LWB ist die größte lutherische Kirchengemeinschaft weltweit. Er umfasst über 77,8 Millionen Gläubige in 150 Mitgliedskirchen in 99 Ländern. Aus Deutschland sind elf Kirchen Mitglied im LWB: die Landeskirchen Bayern, Braunschweig, Hannover, Mitteldeutschland, Norddeutschland, Oldenburg, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Württemberg sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden und die Lutherische Klasse der Lippischen Landeskirche.


Tag der Diakonin +plus: Forderung nach Öffnung aller Ämter

 

17.04.2024

 

(Köln/kdfb) – Seit 1998 gibt es den „Tag der Diakonin“. Immer am 29. April, dem Festtag der Hl. Katharina von Siena, fordern vier Organisationen gemeinsam die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen in der römisch-katholischen Kirche. In diesem Jahr setzen die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das Netzwerk Diakonat der Frau und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ein neues Zeichen: Die Veranstaltung heißt dieses Jahr „Tag der Diakonin +plus“ und steht unter dem Motto „Lasst die Fülle zu!“.

 

Das „+plus“ macht deutlich: Eine glaubwürdige Kirche ist diakonisch – einladend, teilend, solidarisch. Gerade Frauen stehen durch ihr vielfältiges Engagement für diese diakonische Kirche. Die Organisationen verlangen daher, allen Menschen, unabhängig ihres Geschlechts, den Zugang zu allen Diensten und Ämtern zu öffnen. „Wir fordern, endlich die von Gott geschenkte Fülle an Begabungen und Berufungen und somit die Vielfalt in der Kirche anzuerkennen!“, betonen die Veranstalter*innen. Es ist längst Zeit, nicht noch weitere Jahrzehnte auf die sakramentale Weihe für alle zu warten.

 

Viele Bischöfe in Deutschland unterstützen das Anliegen, so auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, in dessen Bistum Speyer der diesjährige „Tag der Diakonin +plus“ stattfindet. Er sagt: „Die Synodalversammlung des Synodalen Weges hat sich im März 2023 mit großer Mehrheit für eine Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen ausgesprochen. Auch ich habe diesem Text mit seinen Voten aus Überzeugung zugestimmt. Und auch die wissenschaftliche Theologie verdeutlicht: Nicht mehr die Zulassung von Frauen zum Diakonat bedarf einer Begründung, sondern ihr Ausschluss.“

 

Der „Tag der Diakonin +plus“ am 29. April beginnt mit einem zentralen Gottesdienst im Dom zu Speyer um 16 Uhr. Im Anschluss gibt es ein buntes, vielfältiges Programm, das bei Aktionen und Musik, Essen und Trinken zum Austausch im Domgarten an der Steinbühne einlädt. Alle Interessierten können sich für die Bundesveranstaltung in Speyer noch bis zum 21. April 2024 anmelden unter: anmeldungbv-tpb@kfd.de. Ferner laden die Organisator*innen dazu ein, in den Gemeinden und Gruppen vor Ort mit einem Gottesdienst den Tag der Diakonin +plus zu feiern. Eine Arbeitshilfe für einen Gottesdienst steht hier zur Verfügung: www.tagderdiakonin.de.

 

 


Ehrenamtliches Engagement gefragt

 

Ökumenische TelefonSeelsorge Vorpommern unterstützt Menschen in Krisensituationen kostenfrei und 24 Stunden täglich - ehrenamtliche Mitarbeitende werden gesucht - nächster Ausbildungskurs ab Juli

 

17.04.2024

 

(Greifswald/sk) - Die Ökumenische TelefonSeelsorge (ÖTS) Vorpommern ist für alle Menschen da – kostenfrei und niederschwellig, 24 Stunden am Tag und völlig anonym. Die Ehrenamtlichen der ÖTS Vorpommern begleiten Anrufende in Krisensituationen, hören ihnen zu und sind rund um die Uhr ansprechbar. Ohne ehrenamtliches Engagement geht es dabei jedoch nicht. Rund 40 engagierte Menschen leisten für die Region Vorpommern den Dienst am Telefon und per Chat im Internet. Damit auch weiterhin eine umfassende Hilfe für Menschen in Not gewährleistet ist, sucht die Ökumenische TelefonSeelsorge Vorpommern für ihren nächsten Ausbildungskurs ab Juli 2024 neue ehrenamtliche Mitarbeitende. Die Ausbildung umfasst insgesamt 130 Stunden. An sechs Wochenenden und thematischen Abenden erfahren die Teilnehmenden eine intensive Vorbereitung auf die Arbeit am Telefon und im Chat. Dabei geht es um Gesprächsführung, Selbsterfahrungsprozesse und Themen wie Sucht, Partnerschaft, psychische Erkrankungen, Umgang mit Trauer, Suizidalität. Interessierte können sich telefonisch unter der Rufnummer 03834897466 melden oder eine E-Mail an buero@telefonseelsorge-vorpommern.de schreiben. „Vor 30 Jahren ist die ÖTS Vorpommern das erste Mal am ‚Netz‘ gewesen – im Herbst 2024 feiern wir unser 30-jähriges Jubiläum“, kündigt die Leiterin der Ökumenischen TelefonSeelsorge Vorpommern, Dagmar Simonsen, an.

 

Weitere Informationen

 

Geschäftsstelle der Ökumenischen TelefonSeelsorge Vorpommern

Tel.: 03834897466

E-Mail: buero@telefonseelsorge-vorpommern.de

Internet: www.telefonseelsorge-vorpommern.de

 

 


Christliche Zeitschriften in die Schulen

17.04.2024

 

(Witten/scm) - Die Zeitschriften Teensmag, DRAN und andersLEBEN im Unterricht lesen? Klar – und zwar nicht heimlich unter dem Tisch, sondern als Teil des Schulunterrichts!

 

Das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ ist eine großangelegte Kampagne zur Leseförderung. Jährlich machen rund 10.000 Schulklassen bei der Aktion mit und erhalten nach den Osterferien ein breit gefächertes Zeitschriftenpak

et – in print und digital. In diesem Jahr sind auch christliche Magazine digital zu lesen: Teensmag, DRAN und andersLEBEN!

 

Das Ziel: Nachhaltige Leseförderung

Zeitschriften wecken bei Jugendlichen die Leselust und ihre regelmäßige Lektüre steigert die Lesekompetenz. Deshalb haben der VDZ (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger), der GVPG (Gesamtverband Pressegroßhandel) und die Stiftung Lesen das Projekt „Zeitschriften in die Schulen“ initiiert.

 

Seit Beginn im Jahr 2003 haben über vier Millionen Schülerinnen und Schüler aller Schulformen von dem Projekt profitiert und kostenlose Magazine ganz unterschiedlicher Verlage erhalten. Ein umfangreiches methodisch-didaktisches Material unterstützt mit vielfältigen Impulsen den Einsatz der Zeitschriften im Unterricht. ...

 

 


Seife und mehr….

Projektkoordinator Julian Wundke (links) und Sven Pfeiffer, technischer Leiter, vor dem Zugfahrzeug von MOBALNI; Bildquelle: Mieres/Malteser
Projektkoordinator Julian Wundke (links) und Sven Pfeiffer, technischer Leiter, vor dem Zugfahrzeug von MOBALNI; Bildquelle: Mieres/Malteser

17.04.2024

 

Malteser Hannover und Landeshauptstadt Hannover bieten wohnungslosen Menschen eine Duschgelegenheit auf städtischen Plätzen an – erstes Projekt dieser Art in Niedersachsen

 

(Hannover/mhd) - Für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit, für andere oft unerreichbar – eine warme Dusche und saubere Unterwäsche. Mit dem neuen gemeinsamen Projekt „MOBALNI – das mobile Badezimmer für Menschen auf der Straße“ bieten die Malteser und die Stadt in Hannover wohnungs- und obdachlosen Menschen mit einem eigens dafür gebauten Duschanhänger jetzt eine regelmäßige Duschgelegenheit an.

 

Fast 19 Meter misst das Gefährt aus Zugmaschine und zweiachsigem Anhänger. Man könnte es für einen normalen LKW halten. Doch die Beklebung mit blauen und roten Kacheln erinnert an ein Badezimmer und verrät, dass hier keine Waren transportiert werden, dafür jede Menge Menschenwürde: Ab 17. April 2024 fährt das mobile Badezimmer der Malteser innenstadtnahe Plätze an: montags den Georgsplatz, mittwochs und freitags die Augustenstraße und am Donnerstag den Goseriedeplatz. Jeweils von 10 bis 14 Uhr stehen dann drei Badezimmer des Duschanhängers für jeweils 20 Minuten den Duschgästen zur Verfügung, donnerstags auf dem Goseriedeplatz von 10 bis 12 Uhr ausschließlich Frauen. Eine der Duschkabinen ist mit einer Hebebühne ausgestattet, so dass auch Gäste mit eingeschränkter Mobilität duschen können, bei Bedarf auch länger als 20 Minuten. Der Duschanhänger fasst bis zu 1.500 Liter Frischwasser und verfügt über einen Abwassertank samt Gastherme, so dass er weitgehend autark und ganzjährig betrieben werden kann. Bis zu 25 Personen pro Tag finden in diesem umgebauten Anhänger eine private Badezimmerzeit. ...

 

 


„Wo wir besonders hinsehen müssen...“

Landesbischöfin Heike Springhart hält Bericht zur Lage

17.04.2024

 

 

(Karlsruhe/Bad Herrenalb/ekiba) -  In der ersten öffentlichen Plenarsitzung der Frühjahrstagung der badischen Landessynode in Bad Herrenalb am heutigen Dienstag (16. April) berichtete Landesbischöfin Heike Springhart zur aktuellen Lage. In ihrem Bericht „Rechenschaft von der Hoffnung, die in uns ist“ nahm sie Stellung zur Situation im Nahen Osten. Sie ging auf die Konsequenzen aus der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung und der Studie „Jugend zählt 2“ ein, auf die Zukunftsprozesse der Landeskirche sowie auf die Ergebnisse aus der ForuM-Studie.

 

„Seit dem 7. Oktober des letzten Jahres ist ein friedliches Miteinander in Israel und Palästina ferner denn je gerückt“, stellte Springhart fest. „Nach den unsäglichen Massakern der Hamas am 7. und 8. Oktober in Israel, dem nun schon fast ein halbes Jahr andauernden Krieg in der Region und der humanitären Katastrophe im Gaza-Streifen, angesichts der immer noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln und der immer wieder neu eskalierenden Gewalt auch im Westjordanland, steigt die Ratlosigkeit, wie hier Frieden werden soll. Die Lage hat am vergangenen Wochenende in der Nacht auf den 14. April eine weitere Eskalation erfahren.“

Angesichts der Bedrohungslage sei das Schweigen der Waffen weit in die Ferne gerückt, „das Dröhnen der Kriegsmaschinerie hat kein Ende. Neben allen politischen Bemühungen müssen gerade jetzt die Stimmen derer, die für die Opfer auf allen Seiten beten, gestärkt werden.“

Auch, dass jüdische Gemeinden in Deutschland seit Anfang Oktober noch größeren Gefahren ausgesetzt seien, dass antisemitische Parolen auf unseren Straßen wieder laut werden, sei unerträglich, sagte die Landesbischöfin und betonte: „Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinden“. Die gleichzeitig wachsende Muslimfeindlichkeit und einen Generalverdacht gegen muslimische Menschen sehe sie ebenfalls mit Sorge.

 

Für Demokratie und Menschenrechte

Weiter erteilte die Landesbischöfin „Hass und Hetze, rechtsextremistischem Gedankengut und menschenverachtenden Reden“ in der Kirche eine klare Absage: „Der Ton wird rauer an den Rathaustischen, in den Parlamenten und bei dem, was uns allen tagtäglich in die E-Mailfächer rauscht - auch in den kirchlichen Debatten. Die demokratischen Kräfte und das parlamentarische Gleichgewicht geraten in Europa immer mehr unter Druck.“

Sie betonte: Menschenverachtende Fantasien, die unter dem Etikett ,Remigration‘ die Multikulturalität unserer Gesellschaft in Frage stellen, dürfen bei uns keinen Nährboden haben. In der Bandbreite der Motivlagen, aus denen heraus Menschen geneigt sind, die AfD zu wählen, müssen wir alles daransetzen, diese für die demokratische Mitte zurückzugewinnen und dabei niemanden verloren zu geben…. Mit Blick auf die Kommunal- und Europawahlen rufen wir alle dazu auf, ihr Kreuz im demokratischen Spektrum zu setzen.“

 

Die 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung

Hinsichtlich der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung aus dem Jahr 2022 rief Springhart dazu auf, den Blick zu schärfen, „wo wir wirksam werden können“: „Von einer Minderheitenkirche sind wir im Südwesten noch weit entfernt. Dennoch zielen unsere Transformationsprozesse darauf, uns so aufzustellen, dass wir auch in einer Situation mit weniger Mitgliedern oder gar in einer Minderheitensituation nicht minder strahlkräftig und glaubwürdig das Evangelium unter die Leute und Menschen in Kontakt mit der befreienden Botschaft von Gottes Gnade und mit der Kirche bringen.“

 

Die ForuM-Studie und die Folgen

Auch auf die Ergebnisse der ForuM-Studie, die sexualisierte Gewalt und andere Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland aufgearbeitet hat, ging die Landesbischöfin ein. Sie mahnte zu Sensibilität, Selbstkritik und schonungslose Ehrlichkeit bei diesem Thema:

„Wir müssen die strukturellen Bedingungen für Prävention, Intervention und Aufarbeitung selbstkritisch unter die Lupe nehmen. Prävention und die flächendeckende Erarbeitung von Schutzkonzepten sind wesentlicher Bestandteil des Kulturwandels hin zu reflektierter Nähe, zu Aufmerksamkeit und einem Klima und einer Kultur, in der Täter gestoppt und Taten verhindert werden. Dafür braucht es auch die Ausstattung mit finanziellen und personellen Ressourcen, damit diese Aufgabe verantwortlich wahrgenommen werden kann. Um der betroffenen Menschen und um unserer Glaubwürdigkeit als Kirche willen müssen wir alles daran setzen, dass Aufarbeitung, Prävention und Intervention gelingen.“

 

Aufbrüche und Innovation   

Abschließend richtete die Landesbischöfin den Blick auf die Zukunftsprozesse der Landeskirche. „Die Bezirke haben wesentliche Entscheidungen getroffen, Kooperationsräume sind gebildet – und ob das alles trägt und funktioniert, ob die Strukturen und die Regelungen einer kraftvollen und strahlenden Kirche dienen – das werden wir uns immer wieder fragen müssen.“ Nicht alles, was Tradition sei, müsse weg – und nicht alles sei verheißungsvoll, nur weil es neu ist. „Aber wir brauchen mehr Mut zu echten Innovationen. Nicht nur als Orchideen, sondern als aufblühende und sich ausbreitende Gänseblümchen, die nach und nach eine Wiese strahlend weiß machen.“

 

Info
Den kompletten Bericht zur Lage und weitere Informationen zur Frühjahrstagung der Landessynode finden Sie unter: www.ekiba.de/landessynode/fruehjahrstagung2024

 

 


Den Leidenden und Getöteten eine Stimme geben. Ein Ruf für das Leben

Resolution Nr. 50 des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins

16.04.2024

 

Resolution Nr. 50
des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins, angenommen von der Mitgliederversammlung am 12. April 2024 in Erfurt

 

Den Leidenden und Getöteten eine Stimme geben.
                             Ein Ruf für das Leben.

Menschen leiden unter Machtmissbrauch und entwürdigender Willkür.

Menschen werden getötet. Jeder ist einer zu viel.
Es sind Abertausende in vielen Ländern.
Sie verhungern in Dürre- und Kriegsgebieten.  Sie werden wegen ihres Geschlechtes, ihrer Religion, ihrer Nationalität etc. verachtet, erniedrigt, verletzt und ermordet. Sie werden aus ihrer Heimat vertrieben oder fliehen aus katastrophalen Lebensumständen.
Sie ertrinken im Meer. Sie werden gequält, gefoltert oder getötet in Gefängnissen und Straflagern von großen und kleinen Mächten. Sie werden vergewaltigt. Sie erschießen sich gegenseitig in den Schützengräben in der Ukraine.  Sie morden sich in den Straßenfluchten mancher Großstadt. Sie werden von Raketen und Drohnen getroffen. Sie wurden gemordet in einem Kibbuz oder wurden als Geiseln verschleppt. Im Gaza-Streifen kommen sie um in ihren zerbombten Wohnungen oder werden verjagt oder verhungern schon als Kinder.  … … …

Den Leidenden verschlägt es die Sprache und Tote können nicht mehr schreien.
Das bedrückt uns sehr und wir erheben die ‚Stimme für die Stummen‘.

Der Wert eines jeden ganz konkreten Lebens muss geschätzt werden, denn jedes einzelne Leben ist Teil der umfassenden Lebenskraft! Und mit jeder Tötung wird Leben unwiderruflich zerstört. Das Leben ist das Wichtigste, was jeder hat! ..