25.11.2023
Jenseits der Klischees vom abgehängten Osten und übermächtigen Westen untersucht Christina Morina – anhand bisher unerforschter Selbstzeugnisse wie Bürgerbriefe und Flugblätter – die Demokratievorstellungen ganz normaler Bürgerinnen und Bürger seit den 1980er Jahren. Sie zeigt, dass viele DDR-Bewohner sich mit ihrem Land und dessen »volksdemokratischen« Idealen identifizierten, dem Staat und seinen Institutionen gegenüber jedoch skeptisch blieben. Diese Staatsferne gepaart mit einem spezifisch ausgeprägten Bürgersinn, dessen Potentiale nach der Vereinigung weitgehend ungenutzt blieben, wirkt bis heute nach.
Im Zusammenspiel mit einem wieder erstarkenden Nationalismus entstand so auch der Nährboden für den Aufstieg des Rechtspopulismus. Die Grenzen der westdeutschen Liberalisierung werden so ebenso sichtbar wie die Vielfalt der ostdeutschen Demokratieaneignungsversuche.
In den 2020er-Jahren wurde die globale Ordnung in einem Maße erschüttert, wie es seit dem Ende des Kalten Krieges undenkbar schien. Die politischen Herausforderungen auf nationaler und internationaler Ebene sind so zahlreich, dass konstruktive Lösungen aus dem Blick geraten. Auf die Aggressionen Russlands und Chinas findet der Westen keine langfristigen Antworten, die Klima-Krise verschärft sich, und die alte internationale Ordnung insgesamt weist immer mehr Risse auf.
Die Politikwissenschaftlerin und politische Analystin in Brüssel, Sophie Pornschlegel ist seit Jahren eine gefragte Expertin zum Thema internationale Ordnungen. Sie zeigt, dass die Ursachen dieser Unordnung tief liegen, nämlich in einer Krise der politischen Macht selbst. Um politische Lösungen für die multiplen Krisen zu finden, braucht es vor allem eines: ein neues Verständnis von Macht.
Sophie Pornschlegels These: Wer die Welt gestalten will, muss über Macht sprechen. Ohne Macht keine Stabilität. Auch nicht in Demokratien. Erst wenn sich Rechtsstaaten wieder bewusst werden, dass sie Macht aushandeln, kommunizieren und ausüben müssen, können sie sich gegen jene Feinde der Demokratie behaupten, die Macht mit Gewalt gleichsetzen.
Wie lebt es sich eigentlich in Russland? Wie sieht der Alltag der Menschen jenseits der Moskauer Mittelschicht aus? Getrieben von der Überzeugung, dass die größte Form der Liebe und des Patriotismus die Kritik ist, dokumentiert die russische Investigativjournalistin Jelena Kostjutschenko seit über 15 Jahren unerschrocken das Leben in Russland aus der Sicht derer, die systematisch zum Schweigen gebracht werden. Ihre Mission: Dafür zu sorgen, dass die Russinnen und Russen von den Gräueltaten erfahren, die Putin in ihrem Namen begeht. Als Reporterin für Russlands wichtigste unabhängige Zeitung, die Nowaja Gaseta, die inzwischen nicht mehr gedruckt werden darf, überquerte sie im März 2022 die Grenze zur Ukraine. Wegen ihrer Kriegsberichterstattung aus Mykolajiw und Cherson droht ihr eine langjährige Haftstrafe, Kostjutschenko lebt seither im Exil.
Landwirtschaft im Sachunterricht - |
Mehr als ein Ausflug auf den Bauernhof?!
Landwirtschaft ist ein zentrales Thema im Sachunterricht mit vielen Anknüpfungspunkten an die
Lebenswelten von Grundschulkindern. Dazu gehört nicht nur der Ausflug zum Bauernhof, sondern auch der tägliche Konsum landwirtschaftlicher Produkte - von der Milch bis zum Brot.
Der Sammelband trägt verschiedene Konzepte und Entwürfe zusammen, die für Unterricht und Hochschullehre im Sachunterricht eingesetzt werden. Grundlage ist die Vielperspektivität auf den
Lerngegenstand Landwirtschaft, sodass das Thema unter Einbeziehung aller relevanten Aspekte für den Einsatz im Unterricht nutzbar wird.