Dramatische Substanzverluste am Tambour des Berliner Doms / Neue Spendenkampagne mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Foto: Berliner Dom
Foto: Berliner Dom

12.04.2024

 

(Berlin/bd) – Die Schadensbilder am Tambour des Berliner Doms sind massiv: Risse, Abplatzungen, Schalenbildung, zudem unkontrollierter Wasserablauf und im schlimmsten Fall das Herausbrechen von Steinen. Ohne restauratorische und statische Ertüchtigungsmaßnahmen droht dem Gebäudeteil weiterer dramatischer Substanz- und Oberflächenverlust. Gefährdet sind sowohl die Materialität als auch die bauzeitliche, künstlerische Ausprägung des Tambours und damit des gesamten Berliner Doms.

 

Am 24. April 2024 starten die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Berliner Dom deshalb erneut eine bundesweite Spendenkampagne. Geplant ist, den Tambour in insgesamt vier Bauabschnitten zu jeweils etwa 35 Metern zu ertüchtigen. Derzeit wird eine Musterachse angefertigt, für die ein Achtel des Tambours eingerüstet wird.

 

Der Tambour des Berliner Doms
Der Tambour – ein architektonisches und künstlerisches Meisterwerk – erhebt sich 
ab einer Höhe von 29 Metern über dem rechteckigen Zentralbau des Berliner Doms und misst einen Umfang von insgesamt etwa 140 Metern. Seine Fassade ist ringsherum durch korinthische Säulen und acht, durch Säulen dreigeteilte Fenster vertikal gegliedert. Die Fenster weisen eine Höhe von über 10 Metern auf und sind durch einen farbigen Ornamentfries in Bleiverglasung künstlerisch gestaltet. Den oberen Abschluss bildet ein Zwergtambour, auf dem wiederum die Kuppel mit Laterne und Kreuz ruht. Neben seiner städtebaulichen und architektonischen Prägnanz dient der Tambour auch der transzendenten Überhöhung und zur Erleuchtung des zentralen Predigtraums.

Berliner Dom und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Dank der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, mit deren erfolgreichem Spendenaufruf seit dem Jahr 2019 eine fruchtbare Zusammenarbeit besteht, konnten die Türme A, B und D oberhalb des Kranzgesimses denkmalgerecht instandgesetzt werden. Hier wurden dem Berliner Dom Gelder in Höhe von über 400.000 Euro über die Spenden an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zur Verfügung gestellt, welche in den Erhalt der Sandsteinfassade flossen. Weitere Maßnahmen wie Schadkartierung, Gerüstbau und statische Berechnungen der Sicherungsmaßnahmen konnten mit Eigenmitteln gedeckt werden. Eine weitere Großspende für die Instandsetzung der Figurengruppe „Glaube-Liebe-Hoffnung“ auf der Südseite des Berliner Doms in Höhe von 127.500 Euro sichert den weiteren Erhalt der Fassaden. Ohne diese Drittmittel wäre dies alles nicht möglich.