Wachsender Bedarf: Zahl der Patienten in der Malteser Migranten Medizin (MMM) Hannover gestiegen

Viele Frauen, die die MMM Hannover besuchen, sind schwanger; Bildquelle: Heinze/Malteser
Viele Frauen, die die MMM Hannover besuchen, sind schwanger; Bildquelle: Heinze/Malteser

7.02.2024

 

(Hannover/mhd) - 2023 ist die Zahl der Patientinnen und Patienten in der Malteser Migranten Medizin (MMM) Hannover – Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung – im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Dies zeigt eine Auswertung der Jahresstatistik 2023.

 

373 (Vorjahr: 336) Patientinnen und Patienten ohne Krankenversicherung suchten im vergangenen Jahr die Hilfe der fünf ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzte sowie der Hebamme in der MMM, rund zehn Prozent mehr im Jahr davor. Dem entspricht auch ein Anstieg der Patientenkontakte von 938 (2022) auf 1075. Wie im Jahr davor, so besuchten die Patientinnen und Patienten die MMM auch 2023 durchschnittlich 2,8-mal pro Jahr. Leicht gestiegen ist der Anteil der hilfesuchenden Frauen an der Gesamtzahl der Besucher von 68,8 Prozent (2022) auf 69,2 Prozent. Die Statistik zeigt zudem, dass 2023 an einem Ambulanztag durchschnittlich 24 Patientinnen und Patienten in die Sprechstunde kamen, im Jahr davor 21.

 

Die meisten Patienten stammen aus Rumänien (21 Prozent), das damit Ghana (19 Prozent) als Hauptherkunftsland abgelöst hat. Etwa jeder zehnte Patient kam aus Bulgarien. Die Zahl deutscher Patienten ohne Krankenversicherung in der MMM-Ambulanz blieb mit elf, beziehungsweise drei Prozent, auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Oft handelt es sich dabei um ehemalige Privatpatienten, die ihre Versicherungsprämien nicht mehr bezahlen können.

 

Das Spektrum der Erkrankungen spiegelt die ganze Bandbreite der Medizin wider, mit einem Schwerpunkt auf Schwangerschaften: Rund 33 Prozent aller Diagnosen entfielen auf diesen Bereich. Häufig sahen die Ärzte auch Magen-, und Darmbeschwerden (17 Prozent), Herz-, Kreislauferkrankungen (14 Prozent) sowie orthopädische Beschwerden (14 Prozent).

 

Nach Ansicht von Dr. Renate Gräfin von Keller, der Ärztlichen Leiterin der MMM Hannover, zeigt diese Statistik die Wichtigkeit dieser medizinischen Hilfe. „Hier können wir Menschen helfen, die ohne uns nicht wüssten, wohin mit ihren Schmerzen oder bei schwerwiegenden Erkrankungen“, sagt die Internistin. „Auf diese Weise haben unsere Unterstützer und Spender schon das eine oder andere Menschenleben gerettet.“

 

Die MMM ist eine Einrichtung des Malteser Hilfsdienst e.V. Dort finden Menschen ohne Krankenversicherung, viele von ihnen Migranten ohne gültigen Aufenthaltsstatus, einen Arzt, der ihnen kostenlos hilft, auf Wunsch auch anonym. Die erste MMM-Ambulanz wurde 2001 in Berlin eröffnet. Inzwischen gibt es solche Sprechstunden in 18 deutschen Städten. Die MMM-Ambulanz in Hannover wurde 2007 eröffnet. Dort engagieren sich zurzeit fünf Ärztinnen und Ärzte ehrenamtlich sowie eine Hebamme. Nach Vereinbarung ist auch eine gynäkologische Untersuchung möglich. Die Kosten werden durch Spenden, einen Zuschuss von Stadt und Region Hannover sowie Eigenmittel der Malteser getragen. Sprechstunden der MMM Hannover sind dienstags von 10 bis 12 Uhr im Keller des Caritashauses, Leibnizufer 13-15, Hannover.

 

Weitere Informationen im Internet:

www.malteser.de/menschen-ohne-krankenversicherung

 

www.mmm.malteser-hannover.de