Kardinal Jean-Claude Hollerich: Die Kirche muss umdenken

Was auf dem Spiel steht. Die Zukunft des Christentums in einer säkularen Welt.

Foto: Herder
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Kardinal Jean-Claude Hollerich veröffentlicht erstmals umfangreiches Gesprächsbuch.

 

-        Kardinal Jean Claude Hollerich ist ein enger Vertrauter von Papst Franziskus und Berichterstatter der Weltbischofssynode. Er wird die Zukunft der Kirche entscheidend gestalten und prägen.

 

-        Einer der einflussreichsten Kardinäle der römischen Weltkirche äußert sich erstmals umfassend zur Missbrauchskrise und möglichen Reformen. Er wünscht sich verheiratete Priester, Diakoninnen und einen Perspektivwechsel in der Sexualmoral.

 

-        Hollerich hat über 20 Jahre in Japan gelebt und kennt deswegen wie kaum ein anderer die Unterschiede innerhalb der Kirche. Er erklärt, warum in Japan die katholische Kirche als modern gilt.

 

Er ist einer der ungewöhnlichsten Kardinäle der Katholischen Weltkirche. Jean-Claude Hollerich stammt aus einem kleinen Ort in Luxemburg, studiert hat er in Deutschland und Rom, doch zu Hause ist er zugleich in Japan und in Europa. 2011 wurde der Jesuit Erzbischof von Luxemburg und 2019 der erste Kardinal des Landes. Hollerich wirbt für eine Missionierung Europas und zugleich mahnt er gravierende Veränderungen in der Kirche an. Eine der wichtigen Fragen für die Zukunft sei es, Frauen in allen Bereichen der Kirche gleichberechtigt zu beteiligen. In dem vorliegenden Buch spricht der enge Vertraute von Papst Franziskus erstmals ausführlich über seine Liebe zu Asien, seinen Einsatz für ein starkes Europa, sein Engagement für Gerechtigkeit und Frieden und seine Hoffnung auf ein vitales und engagiertes Christentum.

 

Kardinal Jean-Claude Hollerich ist Erzbischof von Luxemburg. Seit 2018 ist er Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE). Er ist Generalrelator der kommenden Weltbischofssynode im Vatikan zum Thema Synodalität.

 

Volker Resing, geboren 1970, ist Journalist und Buchautor. Seit Oktober 2014 ist er Chefredakteur der "Herder Korrespondenz". Zuvor war Resing Redakteur der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Seit 2002 war er als Hauptstadt-Korrespondenz in Berlin für verschiedene Tageszeitungen sowie katholische Kirchenzeitungen tätig.

 

Alberto Ambrosio, geboren 1971 in Italien, ist Mitglied des Dominikanerordens und Professor für Theologie und Religionsgeschichte an der Luxembourg School of Religion & Society. Ambrosio hat unter anderem in Paris, Bologna und Rom studiert. Er beschäftigt sich intensiv mit interreligiösen Studien und mit der Verbindung von Spiritualität und zeitgenössischer Kultur.

 

Jean-Claude Kardinal Hollerich (Autor), Volker Resing (Herausgeber), Alberto Fabio Ambrosio (Herausgeber)

"Was auf dem Spiel steht"

Die Zukunft des Christentums in einer säkularen Welt

Verlag Herder

1. Auflage 2022

Gebunden mit Schutzumschlag

144 Seiten

ISBN: 978-3-451-27449-7

15,00 € inkl. MwSt.

 

 

Ein Kardinal spricht Klartext

Wenn er Geld hätte, würde er in Netflix-Serien investieren. Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich kommt aus einer katholischen Welt, doch heute interessiert er sich für die Ideen und Gedanken von Jugendlichen. Reisen mit jungen Menschen gehören in allen Phasen seines Leben zu seinem Programm. 23 Jahre hat er in Japan gelebt und ist dadurch ganz anders geprägt als viele seiner Mitbrüder in Europa. Er wolle keine Vorschriften machen, sondern lernen und ein Beispiel geben, sagt er. Und neue Wege finden, das Evangelium zu verkünden. Beim Thema Homosexualität müsse man umdenken, er wünsche sich verheiratete Priester und Frauen, die predigen, seien für ihn lehrreich. Doch der Reformer Hollerich hat auch eine andere Seite. Er kritisiert die „verbürgerlichte Religion in Mitteleuropa“. Nur wenn es nicht zum „Kirchenkrieg“ komme, wenn möglichst viele Menschen mitgenommen würden, könne die Kirche als ganze gewinnen.

Das nun vorliegende Buch „Was auf dem Spiel steht“ ist das Ergebnis von ausführlichen Gesprächen, die der Journalist Volker Resing und der Theologe Alberto Ambrosio mit dem Kardinal geführt haben. Kardinal Hollerich ist seit 2011 Erzbischof und seit 2019 Kardinal. Papst Franziskus ernannte ihn zum Generalrelator der Bischofssynode 2023, damit ist er einer der einflussreichsten Personen im Umfeld des Papstes.

 

 

>>> Kardinal Hollerich hat am 31.01.2022 in Berlin den Abraham-Geiger-Preis 2022 erhalten. Der Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich um den Pluralismus verdient gemacht haben und sich für Offenheit, Mut, Toleranz und Gedankenfreiheit einsetzen.

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Autor: Herder Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 5.02.2022