„Die Welt ein kleines Stückchen besser machen“

In 72 Stunden setzen sich junge Leute für soziale und ökologische Projekte ein

In ihrem Büro bereiten Lena Kettel (links) und Sarah Henschke (rechts) die 72-Stunden-Aktion vor. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Foto: Constanze Haubrich
In ihrem Büro bereiten Lena Kettel (links) und Sarah Henschke (rechts) die 72-Stunden-Aktion vor. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Foto: Constanze Haubrich

4.03.2024

 

Die 72-Stundenaktion ist die größte Sozialaktion von jungen Menschen in ganz Deutschland und findet vom 18. bis 21. April statt.

 

Von Constanze Haubrich

 

(Trier/Saarbrücken/Koblenz/bt/ch) – „Es gibt jedes Mal Phasen, in denen man die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Weil das, was die Gruppe sich überlegt hat, doch nicht geht oder das Ordnungsamt vorbeischaut. Da gibt es einen kurzen Frustmoment. Aber am Ende kommt jedes Mal jemand mit einer tollen Idee und dann klappt es doch. Und dann sind alle stolz, wenn das Projekt so richtig steht.“ 

Mit diesen Worten beschreibt Lena Kettel die Erfahrung vieler Kinder und Jugendlicher, die in den vergangenen Jahren an der 72-Stunden-Aktion teilgenommen haben. Die 29-Jährige ist zum ersten Mal als Vorsitzende des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Trier an der Aktion beteiligt, die in diesem Jahr vom 18. bis 21. April stattfindet. „Die 72-Stundenaktion ist die größte Sozialaktion von jungen Menschen in ganz Deutschland“, erzählt Kettel. In 72 Stunden bekämen Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, ein ehrenamtliches Projekt auf ihre Art umzusetzen. „Da sind oft Bauprojekte dabei – so hat eine Gruppe etwa schonmal das Außengelände einer Kita umgestaltet. In den letzten Jahren sind aber vor allem Sozialprojekte dazugekommen.“ Sie selbst habe beispielsweise schon einmal einen Demokratiepavillon mitgestaltet, durch den Menschen auf der Straße über gesellschaftliche Themen ins Gespräch kommen konnten. 

Anmelden für die Aktion könne sich jede interessierte Gruppe. „Dafür muss man nicht katholisch sein“, erklärt die Trierer BDKJ-Vorsitzende. Dennoch sei Glaube ein wichtiger Bestandteil der Aktion, denn „sie kann das gemeinschaftliche Element, was dahintersteht, gut vermitteln”, erklärt Kettel. Auch die Projekte müssten keinen religiösen Schwerpunkt haben. „Einige der Gruppen kommen bereits mit einem konkreten Vorschlag. Für die anderen überlegen wir uns eine Aufgabe. Das ist bis zum Start am 18. April aber noch geheim“, erzählt die 29-Jährige mit einem Augenzwinkern.  

 

Gemeinsam etwas Gutes tun  

Die Entscheidung, ob die 72-Stunden-Aktion in diesem Jahr stattfinden soll, habe man sich nicht leicht gemacht. „Seit 2013, als die Aktion zum ersten Mal bundesweit stattgefunden hat, hat sich viel verändert, vor allem bei den Interessen der Kinder und Jugendlichen“, berichtet Kettel. Die Folgen der Pandemie seien darüber hinaus auch ein Faktor gewesen. „Wir haben uns dann aber doch dafür entschieden. Das Gemeinschaftsgefühl, das sich bei den Kindern und Jugendlichen einstellt, ist etwas ganz Besonderes. Gemeinsam etwas Gutes zu tun ist gerade in der heutigen Zeit wichtig.“ Die Aktion habe sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. „Besonders auf den Aspekt Sicherheit legen wir heute noch mehr Wert.“ Das betreffe nicht nur den Bereich der Bauprojekte, sondern vor allem auch das Thema Prävention. „Alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, erhalten eine Präventionsschulung und müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorzeigen“, betont Kettel. 

 

Start der Aktion ist am Donnerstag um 17:07 Uhr. „Dann erfahren die Gruppen ihre Projekte. Und dann geht das Gewusel erstmal los. Wenn sich die erste Aufregung gelegt hat, werden für die nächsten Tage Ideen gesammelt.“ In dieser Zeit werde jede Gruppe von ehrenamtlichen Mitarbeitenden begleitet. „Freitag und Samstag haben die Gruppen ihre Hauptarbeit vor sich. Da müssen zum Beispiel bestimmte Werkzeuge organisiert werden.“ Dabei erhielten die Teilnehmer jedoch nicht nur Unterstützung aus der BDKJ-Zentrale. „Wir arbeiten mit dem Südwestrundfunk (SWR) und dem Saarländischen Rundfunk (SR) zusammen.” Durch die Hilfe des SWRs habe man sogar schon einmal einen Bagger besorgen können. Das funktioniere dann so: „Wenn irgendein spezielles Werkzeug oder Ähnliches gebraucht wird, starten wir einen Aufruf über das Radio,“ erzählt die 29-Jährige.  

 

Solche Hilfen und der starke Zusammenhalt innerhalb der Gruppen seien das Erfolgsrezept für die Ergebnisse am Ende der Aktion: „Die sind immer top“. Für Kurzentschlossene sei noch Zeit sich anzumelden, motiviert Kettel. Bei der Aktion können die Kinder und Jugendlichen neue Freundschaften schließen, sich gemeinsam für eine gute Sache einsetzen und so „die Welt ein kleines Stückchen besser machen.“ 

 

 

Interessierte Gruppen können sich beim BDKJ unter Tel. 0651/9771-100, E-Mail info@bdkj-trier.de oder auf der Internetseite unter www.bdkj-trier.de für die Aktion anmelden.