Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ganzheitlich ansprechen

23.02.2024

 

Sitzung des Pommerschen Kirchenkreisrats: Durchführung des schulkooperativen Projekts „TEO MV“ befürwortet / Unterstützung für Kirchenkino „Starke Stücke“ und Sommerausstellung Lassan / Mittelvergabe aus dem PEK-Baufonds / Anträge an Denkmalfonds gestellt

 

(Weitenhagen/sk) - Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) befürwortet die Durchführung des Projekts „TEO MV“ im Zeitraum vom 1. Mai 2024 bis zum 30. April 2027. Diesen Beschluss fasste das Gremium in seiner jüngsten Sitzung, die im „Haus der Stille“ in Weitenhagen stattfand. Zuvor hatte Dr. Gerhard Altenburg, Leiter des Zentrums Kirchlicher Dienste im Kirchenkreis Mecklenburg, den Konzeptentwurf einer Arbeitsgruppe der Koordinierungskommission des Sprengels Mecklenburg und Pommern vorgestellt, mit dem nun zunächst für drei Jahre das bekannte schulkooperative Projekt „Tage Ethischer Orientierung – TEO“ in Mecklenburg-Vorpommern fortgeführt wird. Der mecklenburgische Kirchenkreisrat hatte auf einer zurückliegenden Sitzung bereits ebenfalls die Durchführung dieses Projekts beschlossen. Die Tage Ethischer Orientierung, kurz TEO genannt, sind seit 1999 in Mecklenburg-Vorpommern als besondere Bildungstage ein Modell kirchlich-schulischer Kooperation mit Angeboten für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen. Das inzwischen auch in Sachsen und Bayern erfolgreich erprobte Modell basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz und spricht die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen an. Nach 2012 hatte ein landeskirchlicher Hauptbereich die TEO-Verantwortung für die Nordkirche übernommen. Jetzt soll das Projekt – auch mit Unterstützung des Landes – mit neuer Trägerschaft nach MV zurückkehren.

 

„TEO MV“ gibt Impulse für den Alltag

 

In den TEO-Veranstaltungen spielen Fragen nach dem Sinn des eigenen Lebens, nach Wertevorstellungen und Zielrichtungen, Verhaltensweisen, Verantwortlichkeiten und zum Überdenken der eigenen Positionen, Gefühle und Ziele eine Rolle. Während der Projekttage werden Kindern und Jugendlichen Freiräume aufgezeigt und im Modus des Dialogs Impulse für die Orientierung im Alltag gegeben. Angebunden ist das Projekt in den beiden Regionalzentren der Kirchenkreise sowie des Diakonischen Werks M-V unter weiterer Einbindung des Erzbistums Hamburg und der für TEO zuständigen Schulkoordinatorinnen und -koordinatoren des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Kosten werden größtenteils durch die Nordkirche und aus Fördermitteln getragen. Der pommersche Kirchenkreisrat bittet die Kirchenkreissynode, für einen zu schaffenden TEO-Projektfonds für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 jährlich 5.000 Euro als Sachkosten zur Verfügung zu stellen.

 

Unterstützung für Kirchenkino „Starke Stücke“

 

Das Veranstaltungsprojekt „Starke Stücke. Berührt und diskutiert“ wird mit einem Zuschuss in Höhe von 500 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“ unterstützt, so der Beschluss des KKR. Die Pressestelle des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg ist in Kooperation mit mehreren Partnern – darunter der Pommersche Evangelische Kirchenkreis – Veranstalter der Filmabende „Starke Stücke. Berührt und diskutiert“, die vor allem im ländlichen Raum in alten Dorfkirchen stattfinden. Die erfolgreiche Reihe findet in diesem Jahr zum 13. Mal statt, geplant sind rund 40 Veranstaltungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Im Anschluss an die jeweiligen Filmvorführungen wird zu Gespräch und Austausch eingeladen. Ohne Eintritt, lediglich auf freiwilliger Spendenbasis, holt die Filmreihe anspruchsvolles Kino aufs Land.

 

Sommerausstellung in Lassaner Johanneskirche

 

Ebenfalls 500 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“ erhält das Projekt „Galerie in der Kirche St. Johannes zu Lassan“ der Kirchengemeinde Lassan für die Durchführung der diesjährigen Sommerausstellung, so die Entscheidung des Kirchenkreisrats. Das Galerie-Projekt wird seit 25 Jahren von Mitgliedern der Kirchengemeinde im Ehrenamt verantwortet, organisiert und in der „Offenen Kirche“ begleitet. Das Projekt sei ein Schaufenster der Kirchengemeinde für den Ort und den ganzen Lassaner Winkel bis hin zur Insel Usedom, so die Beschlussvorlage. Es richte sich an Gäste und Einheimische gleichermaßen und lade dazu ein, Kirche, Kunst und Menschen kennenzulernen. In diesem Jahr ist die Galerie Teil der Angebote rund um das Stadtjubiläum „750 Jahre Lassan“. Die Kirchengemeinde Lassan ist mit ihrer Kirchengalerie Partnerin und langjähriger Standort der Veranstaltungsreihe „Zeit für Dich – Spiritueller Sommer im Norden“.

 

Mittelvergabe aus dem PEK-Baufonds

 

In mehreren Beschlüssen bestätigte der Kirchenkreisrat bezüglich der Vergabe aus dem PEK-Baufonds für „Sonstige Kirchen“ 2024 die vom Bauausschuss befürwortete Mittelvergabe. Demnach werden für Baumaßnahmen an Kirchen in der Propstei Demmin, in der Propstei Stralsund und in der Propstei Pasewalk jeweils Patronatsmittel in Höhe von 50.000 Euro vergeben. Insgesamt handelt es sich um neun Bauvorhaben. Die Mittel kommen in der Propstei Pasewalk der Sanierung der Kirchen in Boock und Grambow zugute sowie der Errichtung eines Glockenstuhls der Friedhofskapelle in Pasewalk. In der Propstei Demmin werden Sanierungen an den Kirchen in Grischow und Klempenow finanziert sowie der Neubau eines Gemeinderaums in der Kapelle Wolgast. In der Propstei Stralsund stehen die Kapelle Griebenow, die Kirche Sagard und die Stralsunder Heilgeistkirche auf der Liste der aus dem Fonds mitfinanzierten Bauvorhaben. Der Kirchenkreisrat nutzte die Beschlussfassungen, um dem bisherigen Bauausschuss für seine langjährige Arbeit zu danken. Im Zuge der Konstituierung der neuen Kirchenkreissynode wird auch ein neuer Bauausschuss gebildet.

 

Anträge an den Denkmalfonds gestellt

 

Der Kirchenkreisrat beschloss, der Befürwortung des Bauausschusses folgend, für insgesamt sieben Sanierungs- und Restaurierungsvorhaben Anträge an den Denkmalfonds 2024 der Nordkirche zu stellen. Die Gesamthöhe der beantragten Zuschüsse beträgt 73.104,20 Euro. Konkret handelt es sich bei den vielfältigen Maßnahmen um die Planung und Vorbereitung der Turmsanierung der Kirche Vilmitz (Landkreis Vorpommern-Rügen), die Sanierung von Glockenstuhl und Turmuhr der Kirche Gingst (Landkreis Vorpommern-Rügen), die Konservierung des Küssowschen Epitaphs in der Kirche Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen), die Dachsanierung der Kirche Sehlen (Landkreis Vorpommern-Rügen), die Epitaphiensanierung in der Dorfkirche Quilow (Landkreis Vorpommern-Greifswald), die Sanierung der Kapellen im Greifswalder Dom St. Nikolai sowie um die Restaurierung des Taufengels der Kirche in Lübbenow (Landkreis Uckermark). Die Gesamtkosten für die Umsetzung der genannten Vorhaben belaufen sich auf mehr als 900.000 Euro.

 

Aktueller Stand zum Wasserschaden im Regionalzentrum

 

Der Vorsitzende des Kirchenkreisrats, Propst Gerd Panknin, informierte die Kirchenkreisratsmitglieder über den aktuellen Sachstand bezüglich des Wasserschadens im Greifswalder Regionalzentrum, der während der Weihnachtsfeiertage im vergangenen Jahr entstanden war. Unter anderem werden die Räumlichkeiten zeitnah durch eine Spezialfirma von einer durch die Feuchtigkeit entstandenen Schimmelbelastung befreit. Die Mitarbeitenden sind während dieser Arbeiten für eine Woche in Heimarbeit tätig. Für die Unterbringung und Nutzung der Medienzentrale werden derzeit Übergangslösungen gesucht, so der Propst. Darüber hinaus bestehe ein Problem durch die Kontaminierung des Kellers durch Kolibakterien, erläuterte Gerd Panknin. Das dort befindliche Archiv werde durch eine Fachfirma geborgen und fachgerecht gereinigt. Der gesamte Fußboden werde zudem erneuert. „Für die künftige Unterbringung des Archivs suchen wir derzeit nach Lösungen“, sagte der Propst und stellte dem KKR mehrere Ideen vor, die sich jedoch noch im Entwicklungsprozess befinden.

 

Vorschläge für Wahl der Landessynode

 

Der Leiter des Kirchenkreisamts, Marc Engelhardt, bat in seiner Funktion als Wahlbeauftragter des Kirchenkreises um Wahlvorschläge für die Wahl der III. Landessynode in diesem Jahr. Dem KKR lag dazu auch ein Brief des Wahlbeauftragten der Nordkirche, Sebastian Kriedel, vor. „Im Zeitraum vom 29. August bis 28. September 2024 finden die Wahlen für die Bildung der III. Landessynode der Nordkirche statt“, so das Schreiben. „Bis zum 28. Mai 2024 können Wahlvorschläge von wahlberechtigten Gemeindegliedern und Kirchengemeinderäten an die Wahlbeauftragten der Kirchenkreise abgegeben werden. Zusätzlich geben die Konvente der Pastorinnen und Pastoren während dieses Zeitraums Vorschläge für Pastoren-Synodale, Konvente der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Mitarbeiter-Synodale und die Kammer für Dienste und Werke für Werke-Synodale ab.“ Weitere Informationen zur Wahl und Wahlvorschlagsformulare sind im Internet unter https://www.kirche-wahl.de/landeskirche-synodenbildung zu finden.

 

Weitere Themen und nächster Sitzungstermin

 

Entwidmung: Der KKR beschloss, der Kirchengemeinde Semlow-Eixen die Genehmigung für die Entwidmung des Pfarrhauses in Eixen zu erteilen. Das Pfarrhaus wird nicht mehr als Dienstsitz genutzt und die darin befindliche Pfarrdienstwohnung künftig nicht mehr als solche benötigt. Der Kirchengemeinderat hatte daher die Entwidmung beschlossen und den Kirchenkreisrat um die Genehmigung gebeten.

 

Berufung: Der Kirchenkreisrat beschloss, den Religionspädagogen Ulrich Kahle als Vertreter des PEK in den Stiftungsvorstand der „Stiftung Niederdeutsches Bibelzentrum St. Jürgen in Barth“ zu berufen. Ulrich Kahle, seit 2015 Mitarbeiter im Bibelzentrum Barth, tritt damit im Stiftungsvorstand die Nachfolge von Pastorin Nicole Chibici-Revneanu an, die aufgrund ihres Wechsels an das Pastoralkolleg in Ratzeburg darum gebeten hatte, von diesem Amt entbunden zu werden.

 

Darüber hinaus befasste sich das Gremium in der Sitzung unter anderem mit der Vorbereitung eines Kennenlerntreffens der neuen Synodalen am Sonnabend, 24. Februar, im Greifswalder Lutherhof, mit Stellenausschreibungen und Personalfragen, mit weiteren Baumaßnahmen sowie mit einer Konzeptskizze zur Optimierung von Verwaltungsabläufen.

 

Zudem war die Leiterin der Finanzabteilung, Diana Schulmeister, in der Sitzung anwesend und berichtete dem Gremium über die aktuelle Situation in der von ihr geleiteten Abteilung. Besonders betonte Diana Schulmeister die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem stetig zunehmenden Fachkräftemangel.

 

Die nächste Zusammenkunft des Kirchenkreisrats findet am 12. März 2024 statt.

 

Stichwort Kirchenkreisrat

 

Der Kirchenkreisrat vertritt den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis in allen Angelegenheiten. Er führt die Aufsicht über die 139 Kirchengemeinden und ihre Verbände sowie über die Dienste und Werke und erteilt die erforderlichen Genehmigungen. Das Gremium besteht aus 13 Mitgliedern. Ihm gehören die drei Pröpste des Kirchenkreises, Propst Dr. Tobias Sarx (Propstei Stralsund, Dienstsitz Stralsund), Propst Gerd Panknin (Propstei Demmin, Dienstsitz Greifswald) und Propst Philipp Staak (Propstei Pasewalk, Dienstsitz Pasewalk) als geborene Mitglieder an. Die weiteren zehn Mitglieder wurden von der Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises gewählt: Sylvia Giesecke, Raik Harder, Dr. Gerd Albrecht, Wolfgang Banditt, Reinhard Kurowski, Beate von Randow, Dr. Sibylle Scheler, Dr. Angelika Beyer, Pastor Matthias Jehsert und Dr. Jens Nielinger. Vorsitzender des Kirchenkreisrats ist Propst Gerd Panknin. Der Kirchenkreisrat bereitet die Entscheidungen der Kirchenkreissynode vor, bringt Vorlagen ein und führt die Beschlüsse aus. Er bringt den Haushalt ein und ist für die Durchführung verantwortlich. Er berät die Pröpste, beruft die Pastorinnen und Pastoren in die Pfarrstellen des Kirchenkreises und führt die Aufsicht über die Kirchenkreisverwaltung. Der Kirchenkreisrat im Internet: http://www.kirche-mv.de/Kirchenkreisrat.565.0.html